Stacchiotti jetzt Rekord -Schwimmer

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Die Landesmeisterschaften auf der Kurzbahn am Wochenende in Bonneweg wurden einem Championat absolut gerecht. Bis auf Laurent Carnol (Studien) traten die Vereine ausnahmslosin Bestbesetzung an.

Am Ende konnten sich die Favoriten klar und deutlich behaupten, es gab aber auch knappe Entscheidungen, und die Überraschungen blieben ebenfalls nicht aus.

Die Wintermeisterschaften im Bonneweger 25-m-Becken hatten ihre Eigenart. Die Rennen der Männer standen unter dem Motto „die großen Drei“, bei den Frauen dominierte der Swimming Luxembourg das Championat, bis auf einen einzigen Titel gab die Audot-Mannschaft kein einziges Gold ab.

Der Star der Meisterschaften 2012 war der Star der Meisterschaften 2011: Raphaël Stacchiotti. Wie vor 12 Monaten konnte der Ettelbrücker 8 Titel gewinnen. Dabei konnte der EM-Teilnehmer seine Zeiten aus dem Vorjahr deutlich unterbieten. Über 400 m Kraul und 50 m Rücken drückte sich das in einem Landesrekord aus. Zweimal konnte der 20-Jährige seine eigene Bestzeit unterbieten, wie 2011, es waren die Landesrekorde Nr. 80 und 81. Und damit löste Stacchiotti Yves Clausse (80) in der absoluten Bestenliste ab, und der zweifache Olympiateilnehmer ist nunmehr der Luxemburger Rekord-Schwimmer.

Einmal geteilt

Dabei trat Stacchiotti nur mit „halbem“ Training an, da das Abitur im Moment Priorität genießt. „Ist doch top gelaufen“, lautete der trockene Kommentar des ewigen Filou. Wegen der Studien muss Stacchiotti aber auf eine WM-Teilnahme in anderthalb Wochen in Istanbul verzichten. Genau wie Jean-François Schneiders, der wegen der Uni ebenfalls nicht voll trainieren konnte: „Dementsprechend zufrieden bin ich mit meinen Zeiten.“ Der Wiltzer war schneller als 2011, leider reichte das über 50 m und 200 m Rücken nicht aus, wo Schneiders von Stacchiotti geschlagen wurde und es bei 3 Titeln blieb. Besser machte es der dritte EM-Teilnehmer Julien Henx, der in seiner unbekümmerten Art fünf Titel holte. Ein Novum war, dass er sich einen Titel (100 m Kraul) mit Schneiders teilen musste. Der 17-jährige Düdelinger war vor allem glücklich mit seinen Chronos: „Ich bin froh, dass ich hier und bei der EM zeigen konnte, dass ich diese Zeiten schwimmen kann.“ Aber auch Henx musste eine Niederlage einstecken, über 200 m Delfin hatte Louis Gloesener (SL) knapp die Nase vorn und sorgte damit für eine der Überraschungen des Championats.

Die „weibliche Stacchiotti“ hieß am Wochenende Julie Meynen. Ebenfalls EM-Teilnehmerin hat die 15-Jährige die WM allerdings noch vor der Brust. In Bonneweg schaffte sie es im Medaillenspiegel sogar, den Ettelbrücker zu übertreffen. 9 Titel standen am Ende für Julie Meynen zu Buche, die wie immer schüchtern kommentierte: „Ja, man kann mit dem Ergebnis zufrieden sein.“ Zweimal schwamm die große Nachwuchshoffnung dabei Rekord, über 100 m Kraul konnte sie ihre eine Woche alte Bestzeit aus Chartes (F) unterbieten, und auch bei der Rekordstaffel (4×100 m Kraul) gehörte sie zum Team. Drei der Goldmedaillen holte sie mit der Staffel. Es hätte sogar ein Rekord und einmal Gold mehr sein können, aber die Lagen-Staffel wurde wegen eines Fehlers von Sarah Rolko disqualifiziert. Sarah Rolko gehört neben Carnol und Meynen dem WM-Trio an, bei der EM war ihr Knoten nach drei Jahren Ladehemmung endlich geplatzt. Beim Championat konnte sie das mit 7 Titeln (3 mit der Staffel) unter Beweis stellen. Nach dem Sieg bei der EM verlor sie aber das Lagen-Duell (100 m) gegen Meynen. Rolko und Meynen waren aber die Frontfrauen einer starken SL-Mannschaft, die elf Mal das komplette Podium stellten.

Olivier im Aufwind

Anteil daran hatte auch die 14-jährige Jil Einhorn, die u.a. die 100 m Brust überraschend gegen Aurélie Waltzing gewann. Die Differdingerin muss wegen Abitur ebenfalls kürzertreten, konnte aber den einzigen Nicht-SL-Titel für sich beanspruchen. Monique Olivier (SL) zeigte sich gegenüber 2011 ebenfalls weiterhin im Aufwind, sodass sie es diesmal auf drei Siege brachte, die wegen ihrer südafrikanischen Staatsbürgerschaft nicht zum Titel reichten.

Erfreulich war auch, dass sich Manon van den Bossche (SL) nach doppeltem Verletzungspech wieder auf der Überholspur befindet, was mit dem Titel über 400 m Lagen belohnt wurde.