SKI ALPIN / Trierweiler im Ziel / Exoten sauer auf FIS

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eine hitzige Auseinandersetzung über eine Teilnahme-Regel für die Olympischen Winterspiele 2010 hat am Rande der Riesenslalom-Qualifikation bei den Weltmeisterschaften in Val d’Isère für Ärger gesorgt.

Eine hitzige Auseinandersetzung über eine Teilnahme-Regel für die Olympischen Winterspiele 2010 hat am Rande der Riesenslalom-Qualifikation bei den Weltmeisterschaften in Val d’Isère für Ärger gesorgt.

Doch zuerst zum Sportlichen: der einzige Luxemburger bei der WM, Ben Trierweiler, hat seine Priorität – die beiden Läufe zu überstehen – erfüllt. Von den 105 Athleten kamen nur 61 ins Ziel; Trierweiler schloss auf Platz 57 (47:44 Sekunden hinter Sieger Alexandr Horoshilov) ab.
„Das ist Erpressung. Man zwingt uns, hier zu starten, wenn wir an den Olympischen Spielen teilnehmen wollen“, sagte der Präsident des senegalesischen Skiverbands, Lamine Gueye, gestern über eine Regel des Internationalen Skiverbands FIS. Diese legt fest, dass Athleten, die bestimmte sportliche Normen nicht erfüllen, für einen Start in Vancouver an der WM teilgenommen haben müssen. FIS-Präsident Gian Franco Kasper bestritt die Existenz des Passus‘, der sich allerdings als Regel 3.2 B auf der Homepage des Verbandes findet.
Zahlreiche der 102 Herren aus 54 Nationen bestritten die Qualifikation zum Zeichen des Protests mit einem schwarzen Trauerflor am Arm, auch Ben Trierweiler. Ziel ist es, dass heute im Hauptrennen auch die bekannten Läufer mit Trauerflor starten, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.

Ein Starter pro Land

Die Forderung ist, dass bei der WM mindestens ein Teilnehmer pro Land im Hauptrennen starten darf. „Die FIS gibt vor, dass alle happy sind. Aber das stimmt nicht. Wir sind nicht hier, weil wir wollen“, wetterte Gueye, der bereits vor zwei Jahren in Are öffentlichkeitswirksam das nahende Ende kleiner Ski-Nationen beklagt hatte. Am Donnerstag hatte Gueye einige kleine Nationen im Hotel versammelt, unter ihnen auch die Luxemburger.Hintergrund des Erpressungsvorwurfs ist eine Regel des Internationalen Skiverbands FIS, wonach nur jene Athleten an den Olympischen Winterspielen 2010 teilnehmen dürfen, die auch bei der WM in Val d’Isere am Start waren. „Und diese Erpressung ist der einzige wahre Grund, warum so viele Nationen hier in Val d’Isère teilnehmen“, berichtete der als „afrikanischer Schnee-Leopard“ aufgetretene Kwame Nkrumah-Acheampong aus Ghana aufgebracht.Kasper ließ sich im Zielraum in die lebhafte Debatte verstricken und lud seinen ärgsten Kritiker sogar in sein Hotel ein. „Er hat mir versprochen, dass er unterschreiben wird, dass man auch ohne WM-Start an Olympia teilnehmen darf“, meinte Gueye.
dat/dpa