Auf ihrem Weg ins Endspiel stand Sarah De Nutte zunächst Enisa Sadikovic gegenüber. Das 15-jährige Riesentalent, das in seiner Altersklasse auf Rang 21 in der Weltrangliste steht, bot eine starke Vorstellung. Zu einem Satzgewinn gegen die Landesmeisterin sollte es jedoch nicht ausreichen. In der nachfolgenden Partie musste die Favoritin gegen Ariel Barbosa den zweiten Satz abgeben, zog am Ende jedoch mit einem souveränen 4:1-Erfolg ins Finale ein.
Finalistin Tessy Gonderinger ihrerseits gewann ihr Auftaktmatch gegen Ni Xiao Jing ohne Satzverlust. Wesentlich schwieriger gestaltete sich das Halbfinale gegen Sarah Meyer. Die Spielerin des DT Howald konnte ihr bestes Tischtennis abrufen und bot gegen Gonderinger ein Spiel auf Augenhöhe. Sie gewann den nicht enden wollenden zweiten Satz mit 20:18. Am Ende war die Nationalspielerin froh, diese Hürde passiert zu haben.
Dunkle Wolken
Im Finale nahm Tessy Gonderinger dann den nächsten Anlauf, um ihre Freundin Sarah De Nutte endlich in die Knie zu zwingen. Die Spielerin des DT Roodt kam optimal in die Partie und konnte mit zwei knappen Satzgewinnen in Führung gehen. Sie baute ihren Vorsprung sogar auf 3:0 aus. Sehr dunkle Wolken zogen für Sarah De Nutte auf, als sie im vierten Durchgang bereits mit 7:9 im Hintertreffen lag. Die Titelverteidigerin konnte die 0:4-Niederlage noch knapp abwenden und auf 1:3 verkürzen.
Das war der schwierigste Titelgewinn von allen
Gonderinger ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Es entwickelte sich eine Begegnung auf sehr hohem Niveau. Auch bei den langen Ballwechseln hatte die Außenseiterin oft das bessere Ende für sich. Sarah De Nutte gelang es dennoch, den 3:3-Satzausgleich herzustellen und letztlich auch den Entscheidungssatz, nach mehr als einer Stunde Spielzeit, zu gewinnen. „Das war der schwierigste Titelgewinn von allen. Tessy trainiert jetzt halb-professionell und hat sich stark verbessert. Bei der Meisterschaft bin ich die Favoritin und Tessy kann frei aufspielen. Beim Stand von 0:3 habe ich mir vorgenommen, Punkt für Punkt konzentriert zu spielen, um die Partie noch zu drehen. Ich bin sehr erleichtert, dass mir dies gelungen ist. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass ich international auf einem hohen Niveau spiele. Es gab keinen Moment, an dem ich nicht mehr an mich geglaubt habe“, so die Titelverteidigerin. Für die 29-Jährige steht am 8. April die erste Play-off-Begegnung mit ihrem Verein Saint-Quentin (gegen Metz) auf dem Programm.
Die unglückliche Verliererin war zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich konnte meine Fortschritte zeigen. Es ist natürlich sehr traurig, dass ich die 3:0-Führung noch abgegeben habe. Im vierten Satz habe ich die Gelegenheit verpasst, den Sack zuzumachen.“
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