HB EschSacha Pulli möchte zum Abschied noch einmal Handballmeister werden 

HB Esch / Sacha Pulli möchte zum Abschied noch einmal Handballmeister werden 
Sacha Pulli hat in seiner Handballkarriere ausschließlich für Esch gespielt Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Noch zwei Spiele, dann ist Schluss: Sacha Pulli wird seine Handballkarriere nach der laufenden Saison beenden. Davor will er mit dem HB Esch noch einmal den Meistertitel gewinnen. 

Die letzten beiden Spiele seiner Handballkarriere haben es noch einmal in sich. Mit dem HB Esch befindet sich Sacha Pulli mitten im Kampf um den Meistertitel. Am Samstag heißt der Gegner Berchem, eine Woche danach Käerjeng. Beide Begegnungen will Pulli mit dem HBE für sich entscheiden, um sich am 20. Mai in eigener Haller als frischgebackener Meister vom Handball verabschieden zu können. „Die Möglichkeit besteht, nach einem Finale zu Hause mit dem Meistertitel aufzuhören. Das wäre der perfekte Abschluss. Natürlich wäre es umso enttäuschender, wenn es nicht klappen sollte“, so der 32-Jährige: „Deswegen will ich unbedingt diese beiden letzten Spiele gewinnen und den Titel perfekt machen.“ Vor den beiden abschließenden Spieltagen liegt Esch gleichauf mit Käerjeng an der Tabellenspitze.

Bevor er seine Handballschuhe in zwei Wochen an den Nagel hängen wird, ist Pulli deswegen auch noch komplett auf die beiden letzten Spiele fokussiert. „Ich bin gespannt, wie es danach sein wird, das Ganze von der Tribüne zu erleben, mit dem Wissen, dass man nicht mehr quasi jeden Tag in die Halle gehen muss. Ich kann mir vorstellen, mich weiter im Verein zu engagieren. Ich denke, dass ich ein Jahr Pause einlegen werde, in dem ich vielleicht nur sporadisch helfen werde. In der Saison danach ist dann auch das Komitee vielleicht eine Option. Jetzt liegt der Fokus aber noch komplett auf den beiden letzten Spielen. Zumal wir noch Meister werden können.“

Ich habe lange genug Handball gespielt und teilweise meinen Alltag und meine Arbeit danach gerichtet. Jetzt ist der Moment gekommen, andere Sachen zu machen.

Sacha Pulli, über sein Karriereende

Die Entscheidung, dass nach der laufenden Spielzeit mit dem Handball Schluss ist, steht schon länger fest. „Ich hatte eigentlich schon zu Beginn der Saison gesagt, dass es im Prinzip meine letzte sein würde. Dabei ist es geblieben“, so der Rückraumspieler, der seine Entscheidung als Prozess beschreibt. Sie kam mit der Zeit nach und nach zustande.

Für seinen Entschluss, mit dem Handball aufzuhören, nennt der Präsident des „Conseil supérieur des sports“ einerseits körperliche Gründe. „Ich habe mittlerweile viele Probleme mit den Knien und muss oft zum Physiotherapeuten. Ich merke, dass es mir immer schwerer fällt, immer wieder zu 100 Prozent in Form zu kommen. Der Körper sagt einem normalerweise, wann die Zeit für ein Karriereende gekommen ist. Ich habe das Gefühl, dass das jetzt bei mir der Fall ist.“ Andererseits führt Pulli auch berufliche und private Gründe für sein Karriereende an. „Ich habe lange genug Handball gespielt und teilweise meinen Alltag und meine Arbeit danach gerichtet. Jetzt ist der Moment gekommen, andere Sachen zu machen.“

Eine wichtige Erfahrung fürs Leben

Blickt er auf seine Laufbahn zurück, fällt es ihm schwer, ein Highlight hervorzuheben. „Das Ganze ist eine wichtige Erfahrung fürs Leben, mit dem Teamgeist und den Werten, die man durch den Sport erlernt. Ansonsten bleiben natürlich die verschiedenen Titel, die wir gewonnen haben, in Erinnerung. Besonders der erste war speziell.“ Auch an die Teilnahme am Challenge-Cup-Finale 2013 erinnert sich Pulli gerne und beschreibt dieses Erlebnis als „besonderer Moment. Dazu gehört auch noch der Meistertitel 2022. Es hatte niemand wirklich mit uns gerechnet, weil im Vorfeld der Saison ein paar Leute aufgehört hatten. Hinzu kommen die Pokalfinals in der Coque. Die waren auch immer toll.“

Seit seinem Debüt in der luxemburgischen Meisterschaft in der Saison 2007/08 hat Pulli sieben Meistertitel und sechs Pokalsiege gefeiert. Nun soll noch eine letzte Meisterschaft dazukommen. Der 32-Jährige ist zwar angeschlagen, lässt sich davon aber nicht aufhalten: „Der Knorpel in meinem Knie ist entzündet, das heißt, ich habe ein paar Probleme, aber die letzten beiden Spiele werde ich noch schaffen.“ Der Geschichtslehrer will in seinen letzten beiden Spielen noch einmal alles geben und seinen Teil zum Titel beitragen. 

Mit einem Sieg gegen Berchem soll der erfolgreiche Endspurt am Samstagabend (18.00 Uhr) eingeleitet werden. „Wir bereiten uns gut vor. Zudem spielen wir zu Hause, wo wir immer ein bisschen besser sind. Ansonsten wird es auf das Gleiche ankommen wie immer“, so der ehemalige Nationalspieler: „Wir müssen gut verteidigen, um es unserem Torhüter so einfach wie möglich zu machen, die Bälle zu halten. Dann haben wir wie immer das Ziel, schnell nach vorne zu spielen und die einfachen Tore zu schießen.“ Im Angriff müsse man zudem diszipliniert spielen. „Das ist uns in dieser Saison teilweise gelungen – teilweise aber auch nicht. Jetzt setzen wir einfach alles daran, dass wir das in den letzten beiden Spielen noch einmal fertig bringen.“