Majerus (9.): „Mission erfüllt“

Majerus (9.): „Mission erfüllt“
(Jlahr)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Christine Majerus belegt bei der WM den 9. Rang auf 1:25 Minuten auf die Weltmeisterin Thalita de Jong (Niederlande).

Es war ein beeindruckendes Rennen, was die Damen auf der Strecke im belgischen Zolder ablieferten. Nicht weniger beeindruckend war die Leistung der Luxemburgerin Christine Majerus, die sich, wie im Vorjahr in Tabor Platz 9 sicherte. Dabei musste die Luxemburgerin aus der dritten Reihe starten und wurde deswegen zu Beginn etwas aufgehalten.

Hilfsmotor entdeckt?

Es könnte sein, dass im Rahmen der Cyclocross-WM in Zolder, die UCI das erste Mal Beweise für mechanisches Doping gefunden hat. Wie der Radsportweltverband mitteilte, wurde ein Fahrrad einer Teilnehmerin des U23-Rennens für genauere Inspektionen zurückbehalten. Es handele sich allerdings nicht um eine Fahrerin, die einen Podiumsplatz herausgefahren habe. Laut cyclismactu.fr handelt es sich um das Rad der Belgierin Femke van den Driessche.

Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, wäre es ein goßer Schritt im Kampf gegen das mechanische Doping, an welches einige Kritiker immer noch nicht so recht glauben mögen. Die UCI jedenfalls führt seit längerem regelmäßige Materialkontrollen durch.

Doch schnell konnte sie ihr fahrerisches Können unter Beweis stellen und lag in der ersten Runde zwischenzeitlich sogar auf Rang 4. „Ich musste die erste Kurve mit relativ hohem Risiko nehmen, aber es hat ja geklappt.“ Im Laufe der 2. Runde musste sie die Spezialistinnen dann aber so langsam ziehen lassen, schaffte es allerdings ihren 9. Platz weiter zu festigen. „Um in der zweiten und dritten Runde den Anschluss zu halten, fehlt mir noch ein wenig“, so Majerus, die sehr zufrieden mit ihrem Resultat war.

„Mission erfüllt würde ich sagen“, so Majerus nach dem Rennen. „Es war ein Rennen unter schwierigen Bedingungen, doch der Regen hat dafür gesorgt, dass der Parcours nicht mehr so schnell war und es mehr auf Kraft ankam. Das kam mir sicherlich entgegen.“ Es war ein gelungener Abschluss einer erfolgreichen Cyclocross-Saison für die Sportlerin des Jahres. „Man kann in einem Jahr nicht alles haben. Aber wir haben eine gute Basis geschaffen“, so Majerus im Hinblick auf Bieles 2017. Am Ende wies Majerus einen kleinen Rückstand von bloß 1:25 Minuten auf de de Jong auf.

Die Niederländerin räumte das Feld ihrerseits von hinten auf. Da die Siegerin von Petingen in diesem Jahr nicht unbedingt die besten Resultate einfuhr, hatte sie keinen allzu guten Startplatz. Sie schaffte es allerdings auf die Führenden um die Majerus-Teamkollegin Niki Harris (GBR), Sanne Can (B) und Caroline Mani (F) aufzuschließen. Die Französin bestimmte lange Zeit das Tempo, musste dem allerdings etwas später Tribut zollen. Noch schlimmer erwischte es Harris, die eigentlich schon davongezogen war, in der vorletzten Runde am letzten Anstieg allerdings quasi stehen und wurde eingeholt.

Dann war es an der 22-jährigen de Jong, die sämtliche Konkurrenz stehen ließ und sich alleine auf der Zielgeraden präsentierte. Das Podium komplettierten Mani und Cant.

Michel Ries wurde im Rennen der Junioren 22., während sich Edie Antonia Rees bei den Espoirs-Damen Platz 38 sicherte. „Es war sicherlich nicht mein bestes Rennen in diesem Jahr, aber ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben“, so Edie Rees nachdem sie ihr erstes WM-Rennen beendet hatte. Kurz vor dem Rennen hat es begonnen wie aus Eimern zu schütten und heftige Windböen sorgten nicht gerade für ein angenehmes Rennen. „Ich bin noch nie unter solchen Bedingungen gefahren. Ich wollte eigentlich besser abschneiden, aber mir wurde immer kälter und meine Muskeln verkrampften immer mehr“, erklärt Rees die zu den jüngsten Teilnehmern gehörte.

Bei den Damen gibt es nämlich kein Rennen für Juniorinnen und so musste die 17-Jährige bei den Espoirs an den Start gehen. „Dies ist die erste Saison, in der ich mich intensiver auf den Cross konzentriert habe. Eigentlich liegen meine Stärken auf der Straße. Aber mal sehen, ob ich nicht auch weiterhin Cross fahren werde.“ Rees kann schließlich zu einer Landsfrau aufblicken, die sehr erfolgreich Cross und Straßenrennen zu kombinieren weiss. „Christine (Majerus) gibt mir viele gute Ratschläge und hat mir auch heute einige Tips gegeben, wie ich mich im Rennen verhalten soll.“

Im Ziel wies Rees einen Rückstand von 7:43 Minuten auf die Siegerin Evie Richards aus Großbritannien auf. Doch viel wichtiger als das Resultat, ist die Erfahrung die die talentierte Nachwuchshoffnung sammeln konnte.

Bei den Junioren

Michel Ries wurde im Junioren-Rennen bei der Cyclocross-WM in Zolder nach einem schwierigen Start 22. Alle FSCL-Fahrer kamen ins Ziel.
Den Sieg holte sich souverän der junge Niederländer Jens Dekker in 43:05 Minuten, vor den beiden Franzosen Mickael Crispin (0:35 Minuten zurück) und Thomas Bonnet (1:00). Der Kampf um die Medaillen war relativ schnell entschieden. Dekker drehte seine Runden alleine an der Spitze, gefolgt von den beiden Franzosen.

Kurz nach dem Start kam es gleich zu Stürzen, durch die auch Michel Ries behindert wurde. „Ers ging gleich sehr nervös los und es kam zu einigen Stürzen. Ich selbst blieb zwar verschont, dennoch wurde ich dadurch zurückgeworfen“, so Ries der wegen seiner guten Resultate zuletzt, aus der dritten Reihe starten konnte.

Zufrieden

Ries ließ den Kopf aber nicht hängen und nahm sofort die Verfolgung auf. „Ich wollte so schnell wie möglich nach vorne aufschließen. Mein Ziel war eine Top-20-Platzierung, aber ich meine dass ich unter diesen Umständen auch mit Rang 22 zufrieden sein kann“, so Ries, der in der ersten Runde bis auf Platz 54 zurückgeworfen wurde. Am Ende wies der Luxemburger einen Rückstand von 2:25 Minuten auf den Sieger auf.

Ries, der seine Zukunft wohl eher auf der Straße sieht, will sich Bieles 2017 allerdings nicht entgehen lassen. Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen soll. Die WM in Beles ist eine tolle Sache und eine einmalige Möglichkeit, die man sich eigentlich nicht entgehen lassen kann“, so der FSCL-Athlet, der in der kommende Saison das erste Jahr bei den Espoirs fahren wird.

Alle FSCL-Fahrer im Ziel

Neben Ries waren noch vier weitere FSCL-Athleten am Start, die unter strömendem Regen und starkem Wind dennoch allesamt das Ziel erreicht haben. Felix Schreiber wurde 39. auf 3:43, Felix Keiser 43. auf 4:07, Ken Conter 51. auf 5:13 und Noah Fries 53. auf 5:28.