Leichtathletik 2009 / Die Bahn-Saison im Rückblick: Laufend jünger

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Er ist schon fast eine Tradition, der ausführliche Rückblick auf die Bahn-Saison in der Leichtathletik. Von unserem geschätzten Mitarbeiter Emile Thoma eingeführt, wird das Tageblatt die ausführliche Saison-Bilanz auch nach seinem Tode versuchen weiterzuführen. Mit der Gewissheit, dass dies in Emiles Sinn wäre, und der Hoffnung, seinem Qualitätsstandard gerecht zu werden. / Texte: Marie-Paule Thoma...

„Es kann nur wieder besser werden“, war der Tageblatt-Rückblick letzte Saison übertitelt.
Ob es besser – oder aber schlechter – geworden ist, ist eine sehr schwer zu beantwortende Frage.
Zu widersprüchlich sind einige Eck-Daten:
Mehr Sternchenträger als 2008, aber keine mehr in der obersten Klasse;
die Verjüngung der (breiteren) Elite schreitet in einem Maße fort, dass man sich fast schon die Frage stellen muss, ob diese Elite nicht zu jung ist;
die Mängel in den technischen Disziplinen, Wurf und Sprung, wollen im Vergleich zum Lauf und insbesondere der Mittelstrecke nicht verschwinden.

„Lokomotiven“-Ausfall

Der schon öfter an dieser Stelle beschriebene „Lokomotiven-Ausfall“ setzte sich auch diese Saison fort: David Fiegen erneut verkorkst, Daniel Abenzoar verletzt, und noch einige andere.
Dazu zählen muss man fast auch schon die ehemalige Landesrekord-Halterin im Stabhochsprung, Gina Reuland. 2007 nach vorne geprescht, kam sie anschließend verletzungsbedingt nicht mehr so richtig resp. gar nicht mehr auf die Beine. Die jüngere der Reuland-Schwestern ist heuer 17 Jahre jung…
Was verdeutlicht, dass in jungen Jahren neben dem „Drop-out“-Phänomen auch sonst noch einiges passieren kann. Diese „Jungspunde“ stellen aber schon einen (sehr) großen Teil der Elite. 22 von 40 Saison-Bestenlisten werden von 22-Jährigen oder jünger angeführt, die jüngeren Jahrgänge sind teilweise in Top-Ten in der Überzahl gegenüber der Senioren-Kategorie, die irgendwie dabei ist, „abhanden“ zu kommen.
Gut für die Luxemburger Leichtathletik? Nicht gut? Da wir von Jugend sprechen, wird uns die Zukunft darauf eine klare Antwort geben.
Im Hier und Jetzt ist Fakt, dass die Mittelstrecke nach wie vor die Paradedisziplin der Luxemburger Leichtathletik ist.
Auch ohne einen Fiegen in Top-Form verbessern die Jungen (mit sechs Nicht-Senioren in den Top-Ten) den Durchschnittsrekord über 800 m, und verbessern die Mädchen im zweiten Jahr in Folge die Durchschnittsrekorde über 400 m (mit sieben Nicht-Seniorinnen) und 800 m (mit einer einzigen Seniorin, dafür aber fünf Cadettes).
Da können ein Durchschnittsrekord im Kugelstoßen, eine Noémie Pleimling und eine Stéphanie Vieillevoye bei weitem nicht über die Schwächen in den technischen Disziplinen hinwegtäuschen.
Was bleibt, sind demnach Mike Schumacher (auch gerade mal 23), hoffentlich David Fiegen (25) und Co. Vor allem Letztgenannte verdienen ob ihrer Jugend einen gewissen Vertrauensvorschuss. Nächstes Jahr wird man schon weiter sehen.clc