Lächelnd zur „Blamaza“

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Fola-Trainer Jeff Strasser hatte nach dem Spiel gegen Dinamo Zagreb ein breites Lächeln auf den Lippen. In Kroatien sprach man hingegen von einer Blamage des Haupstadtvereins.

So schnell kann es gehen. Noch in ihrer Dienstagsnummer hatte die kroatische Sporttageszeitung getitelt: „Fola muss die Rechnung für den schwachen Saisonstart von Dinamo bezahlen“. Tags darauf stand nach dem 1:1 auf der Titelseite nur noch „Blamaža“. Dinamo wurde von den einheimischen Medien hart ins Gericht genommen. Co-Trainer Damir Krznar, der am Mittwoch für Zoran Mamic auf der Bank saß, nahm das Resultat jedoch einigermaßen gelassen auf: „Für Fola ist das Resultat natürlich sehr positiv. Sie haben erreicht was sie wollten. Ich möchte der Mannschaft für diese Leistung gratulieren. Wir bleiben aber der Favorit und werden alles Erdenkliche tun, um uns nächste Woche für die 3. Runde zu qualifizieren.“

Eine Wahl hat er sowieso nicht. Und der öffentliche Druck auf die Mannschaft steigt von Tag zu Tag. Kaum förderlich ist die Korruptionsaffäre um Trainer Zoran Mamic und dessen Bruder Zdravko (Präsident). „Es ist das zweite Unentschieden nacheinander in dieser Saison. Das gibt uns schon zu bedenken“, sagte Co-Trainer Krznar mit Sorgenfalten auf der Stirn.

Chance gewahrt

Ganz anders die Ausganssituation für Fola-Trainer Jeff Strasser. Gegen Dinamo holte er mit seinem Team den ersten Punkt in der kurzen Champions-League-Geschichte des Vereins. Während der Pressekonferenz am Mittwochabend konnte der 40-Jährige seine Zufriedenheit nicht mehr verbergen. Obwohl Strasser versuchte ernst rüber zu kommen, rutschte dem ehemaligen Verteidiger immer wieder ein Lächeln über die Lippen. „Die Mannschaft hat sich sehr genau an den Matchplan gehalten. Wir sind jetzt in der Hälfte eines sehr langen Weges angekommen. Unser Ziel war es vor dem Rückspiel noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben. Das haben wir erreicht. Ich bin stolz auf die Mannschaft aber wir müssen diese Leistung in einer Woche wiederholen. Ich bin davon überzeugt, dass uns das gelingen kann.“

Verzichten muss Strasser im Rückspiel auf Kapitän Ronny Souto. Nach seiner Roten Karte wegen eines taktischen Fouls, droht ihm eine weitere Sperre. Nach dem Spiel war der Kapverdier vor Freude zu seinen Teamkollegen aufs Spielfeld gerannt. Das ist verboten. Der Uefa-Beobachter aus Deutschland hat bereits angekündigt, dass dies Konsequenzen haben wird. Außerdem müssen die Escher mit einer finanziellen Strafe rechnen, weil die Mannschaft vier Minuten zu spät aus dem Kabinentrakt gekommen ist.

Damit könnten die Verantwortlichen wahrscheinlich problemlos leben, wenn sie die Qualifikation für die 3. Champions-League-Runde am kommenden Mittwoch im Stade Josy Barthel schaffen würden. Dann wartet auf den Luxemburger Meister nämlich ein noch attraktiverer Gegner. Zudem kassiert der Verein weitere 400.000 Euro von der Uefa. Die Auslosung der nächsten Runde ist am Freitag im schweizerischen Nyon.

Red Bull Salzburg, Celtic Glasgow, FC Basel. Fola darf träumen.

Weitere Infos zum Spiel:

Fola Esch spielt 1:1 gegen Dinamo Zagreb

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