Kunstturnen / Lara Marx: London 2012, „wenn alles glatt läuft“

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Bei der „Coupe de la fédération“ am Samstag in Bonneweg (siehe unten stehenden Artikel) gab die 19-jährige Lara Marx nach siebenmonatiger Wettkampfpause ihr Comeback. Ein Gespräch nach einem langen Leidensweg. Claude Clemens

Bei der „Coupe de la fédération“ am Samstag in Bonneweg (siehe Tageblatt- Artikel) gab die 19-jährige Lara Marx nach siebenmonatiger Wettkampfpause ihr Comeback. Ein Gespräch nach einem langen Leidensweg.

Claude Clemens

Tageblatt: Lara, du hast am Samstag dein Comeback gefeiert. Nach deinen Resultaten wollen wir nicht fragen, es war eh eine Mannschaftswertung, aber wie liefs und wie hast du dich gefühlt?
Lara Marx: „Sportlich war der Ablauf nicht optimal, aber es war ein Super-Gefühl. Ich war froh, wieder dabei zu sein.“

„T“: Dein unerschütterlicher Optimismus ist bekannt, trotzdem: Du warst nach einem wiederholten Fußbruch wieder lange weg vom Fenster. Nie so richtig „dFlemm“ gehabt?
L.M.: „Nein, aber verschiedentlich hatte ich natürlich kleine Durchhänger. Ich hatte Angst, irgendwann meinen geliebten Sport vielleicht nicht mehr ausüben zu können, wenn nochmal so etwas passieren sollte.“

„T“: Auch am Samstag?
L.M.: „Ja, es war schließlich der erste Wettkampf. Diese Angst wird nun wohl immer bleiben.“

„T“: Wieso? Hast du noch Probleme mit dem Fuß?
L.M.: „Nicht direkt. Aber die Verletzungen haben sich gehäuft, und es geschah nicht mal nach irgendwelchen heftigen Bewegungen, sondern immer unerwartet. Das macht einen natürlich stutzig, und so wurden spezielle Analysen durchgeführt die ergaben, dass meine Knochen wohl nicht hundertprozentig stabil sind, so wie es sein sollte. Dem trage ich nun im Training Rechnung, und nehme auch spezielle Calcium-Präparate, um vorzubeugen.“

„T“: Der erste Schritt ist demnach wieder getan. Sind dein großes Ziel immer noch die Olympischen Spiele 2012 in London?
L.M.: „Klar, wenn alles glatt läuft. Dafür werde ich alles tun.“

„T“: Wie sieht deine Karriereplanung bis dahin aus?
L.M.: „Im Moment hat die Schule Priorität, da ich auf 13e bin. Habe ich meinen Abschluss, will ich in die Elitesportler-Sektion der Armee eintreten, um mich ganz auf den Sport konzentrieren zu können.“

„T“: Du bist auf 13e, d.h. für die Spiele der kleinen Staaten Europas vom 1. bis 6. Juni 2009 dürfte es schlecht aussehen?
L.M.: „Ja, die JPEE fallen genau in eine Examenswoche. Da muss ich abwarten, wann genau ich Examen habe, ob da vielleicht eine Teilnahme doch möglich ist.“

„T“: In näherer Zukunft: Wann ist nun dein nächster Einsatz?
L.M.: „Schon am nächsten Wochenende, beim Wase Gym Cup in Belgien.“

„T“: Du wagst dich also gleich wieder auf internationales Parkett?
L.M.: „Ja. Die Top-Form habe ich zwar natürlich noch nicht, aber Wettkämpfe sind wichtig. Ich muss wieder in den Rhythmus kommen.“

„T“: Letzte Frage: Unsere Überraschung war groß, als wir Lara Marx im September im „Guide du Handball“ der Revue auf dem Mannschaftsfoto der Petinger Damen entdeckten. Die Erklärung dafür?
L.M. (lacht): „Als Kind habe ich bereits Handball gespielt, bis ich im Kunstturnen erstmals in den Nationalkader kam. Da im Sommer noch kein Kunstturntraining war, habe ich halt wieder Handball gespielt. Aber das wurde dann doch zu viel, und zu einem Einsatz in einem offiziellen Spiel ist es nicht gekommen. Die Basis, Schnelligkeit und Kraft, war aber da. Nur bei der Technik haperte es. Aber wer weiß …“

LARA MARX LEIDENSWEG

o Dezember 2006 Fußbruch; OP, Fuß wird mit zwei Schrauben stabilisiert

o August 2007 Während der Vorbereitung auf die WM (auch Olympia-Qualifikation) wird ein Riss im Knochen zwischen den beiden Schrauben festgestellt

o Januar 2008 Zwei OPs: Mandeln und Polypen werden entfernt; sowie die Schrauben im Fuß

o März 2008 Erneuter Fußbruch bei einem Wettkampf

o September 2008 Wiederaufnahme des Kunstturn-Trainings

o 25. Oktober 2008 Comeback