LeichtathletikKugelstoßer Bob Bertemes wird bei der EM Fünfter 

Leichtathletik / Kugelstoßer Bob Bertemes wird bei der EM Fünfter 
Bob Bertemes zeigte sich trotz verpasster Medaille bei der EM zufrieden Foto: Ozan Kose/AFP

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Kugelstoßer Bob Bertemes ist bei der Leichtathletik-Europameisterschaft Fünfter geworden. In Istanbul stieß der 29-Jährige am Freitagabend 21,00 Meter. Während Patrizia Van der Weken im Halbfinale knapp ausschied, qualifizierte sich Vera Hoffmann mit einem Landesrekord über die Zeit für das Finale. 

Eigentlich könnte man denken, dass Bob Bertemes nach dem 5. Platz bei der Leichtathletik-EM am Freitagabend enttäuscht gewesen wäre. Immerhin reiste der 29-Jährige mit der besten Leistung eines Europäers in dieser Saison nach Istanbul. Bei den Landesmeisterschaften in der Coque stieß er vor kurzem 21,92 Meter. 

An diese Leistung konnte Bertemes in der Türkei nicht anknüpfen. Am Ende steht Platz 5 mit 21,00 Metern zu Buche. Von Enttäuschung jedoch keine Spur beim Leichtathleten. „Wir sind mit der Platzierung sehr glücklich“, erklärt Bertemes. „Auch die Weite ist sehr korrekt. Es ist lange her, dass ich auf einem großen Wettbewerb 21 Meter gestoßen habe.“ 

Während er bei seinem ersten Versuch auf 19,88 Meter kam, war Versuch zwei ungültig, den dritten machte er ungültig und auch der vierte war wertlos. Beim vorletzten Versuch kam Bertemes dann auf 21,00 Meter, ehe die Kugel beim letzten Versuch im Netz landete. 

„Eine Ehre, die blaue Nummer tragen zu dürfen“

Damit kam Bertemes auf Platz fünf – und verpasste den Medaillenplatz um deutliche 84 Zentimeter. Europameister wurde der Italiener Zane Weir (22,06 Meter), Silber ging an den Tschechen Tomas Stanek (21,90 Meter) und Bronze erhielt der Ukrainer Roman Kokoshko (21,84 Meter). „Es hätte besser laufen können, wenn ich anders in den Wettbewerb reingekommen wäre“, gibt der Luxemburger zu. „Es hat von Anfang an nicht alles sauber funktioniert. Ich musste ein wenig kämpfen. Aber das gehört dazu.“ 

Von Beginn an war das Niveau des Wettbewerbs hoch – die Gegner übten mit starken Leistungen Druck auf die Konkurrenz aus. „Viele haben von Beginn an gut gestoßen. Da wird es schwer, wenn man nicht direkt mitmischen kann. Ich war aber mehr mit mir selbst beschäftigt, als zu schauen, wie weit es zur Medaille ist.  Wir haben uns nie das Ziel gesetzt, eine Medaille zu holen. Es ging uns darum, einen guten Winter zu machen und Selbstvertrauen zu tanken. Das haben wir geschafft. Ich würde nicht sagen, dass alles schlecht war, nur weil keine Medaille rausgesprungen ist.“ 

Der Fakt, dass Bertemes am Freitagabend mit der blauen Startnummer, die Europas besten Athleten der Saison kennzeichnet, gestartet ist, behinderte ihn nicht – im Gegenteil. „Es war ein cooles Gefühl. Als kleines Kind habe ich schon immer vorm Fernseher gesessen, mir gedacht: ‚Cool, der Typ hat die blaue Nummer’. Für mich war es eine Ehre, diese Nummer tragen zu dürfen. Beschissener wäre es gewesen, damit in der Qualifikation rauszufliegen. Aber ich hoffe, dass ich die Nummer gut vertreten habe.“ 

Bertemes wird nächste Woche noch in Portugal stoßen, ehe er eine Pause einlegen wird. Am Montag geht es für ihn und den Rest der FLA-Delegation nach Hause. 

Hoffmann mit Landesrekord ins Finale

Auch Patrizia Van der Weken hatte am Freitag ihren großen Tag. Am Morgen gewann sie noch ihren Vorlauf mit 7,26 Sekunden und erzielte damit ihre Saisonbestleistung. Am frühen Abend lief die 23-Jährige im zweiten von drei Halbfinals mit 7,27 Sekunden auf Platz vier. Die jeweils ersten beiden der drei Semifinals waren sicher weiter, zudem qualifizierten sich die zwei Schnellsten über die Zeit. Van der Weken belegte vor dem letzten Halbfinale Platz zwei in dieser Rangliste und nahm auf dem sogenannten „Hot Seat“ Platz. Da aber zwei Konkurrentinnen im letzten Halbfinale schneller waren, durfte Van der Weken nicht mehr im Finale starten. 

Über die Zeit qualifizierte sich hingegen Vera Hoffmann für das Finale. Die 26-Jährige lief am Freitagvormittag die 1.500 m in 4:08.73 und verbesserte damit ihren eigenen Landesrekord um 3,79 Sekunden. Trotz Platz fünf in ihrem Vorlauf darf Hoffmann dank der schnellen Zeit am Samstagabend um 18 Uhr (MEZ) im Finale antreten. Auch Charel Grethen wird am Samstag ins Geschehen eingreifen. Der 30-Jährige startet um 8.00 Uhr (MEZ) in den Vorlauf über 3.000 Meter, ein mögliches Finale mit dem Luxemburger findet am Sonntag um 18.00 Uhr statt. Zu guter Letzt wird auch Hürdenläuferin Victoria Rausch bei der EM starten (8.35 Uhr). Die Halbfinals über 60 m Hürden finden am Sonntag um 8.55 Uhr statt, das Finale um 18.55 Uhr. 

Mit 7,27 Sekunden schied Patrizia Van der Weken im Halbfinale aus
Mit 7,27 Sekunden schied Patrizia Van der Weken im Halbfinale aus Foto: Yasin Akgul/AFP

Das Programm

Am Samstag:
8.00: 3.000 m Männer, Vorläufe (mit Charel Grethen) 
8.35: 60 m Hürden Frauen, Vorläufe (mit Victoria Rausch)
18.00: 1.500 m Frauen, Finale (mit Vera Hoffmann)

Am Sonntag:
8.55: 60 m Hürden Frauen, Halbfinale
18.00: 3.000 m Männer, Finale
18.55: 60 m Hürden Frauen, Finale