Kenianer sorgen für Spannung und Bestzeit

Kenianer sorgen für Spannung und Bestzeit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

LEICHTATHLETIK - Um ein Haar wäre die Erfolgsserie der Kenianer gerissen, doch auf den drei letzten Kilometern konnten Langat und Kiprotich den Äthiopier Bacha distanzieren. Nach spannendem Duell blieben beide Ostafrikaner unter der alten Streckenbestzeit ihres Landsmannes Wilson Chebet.

Romain Schlechter
 

Bei den Frauen feierten die Läuferinnen aus Kenia wie gewohnt einen Dreifacherfolg. Während Vincent Nothum im Alleingang seinen achten Luxemburger Halbmarathon-Titel feierte, war der erste Titel von Annette Jaffke doch eher eine Überraschung.

Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen war die 49. „Dexia Route du Vin“ an Spannung kaum zu überbieten. In Abwesenheit des Vorjahressiegers John Mwangangi (Kenia) ergab sich nach den ersten Kilometern das gewohnte Bild: 17 afrikanische Läufer bestimmten das Tempo, nach 4 km waren es noch 13, und nachdem der „Hase“ bereits nach 7 km seine Aufgabe erledigt hatte, verblieben nur noch vier Athleten an der Spitze: die Kenianer Leonard Langat, John Kiprotich und Pius Kirop, sowie der Äthiopier Megersa Bacha.

Nach einem Blitzstart (erster Kilometer in 2’40) konnten die Führenden ihr hohes Tempo (10 km in 27’48) beibehalten und die Strecken-Bestzeit war in ernster Gefahr. Doch nach dem Wendepunkt drohte dann der teils heftige Wind einen Strich durch die Rechnung zu machen. Nach 16 km verschärfte Kiprotich immer wieder das Tempo und Kirop musste als Erster lockerlassen.

Die Spannung stieg, und nach taktischer Absprache mit Langat attackierten beide Kenianer dann nach 18 km und ließen ihren äthiopischen Konkurrenten stehen. Auf den letzten Hektometern stellte dann der erst 20-jährige Langat sein großes Talent unter Beweis und unterbot als erster Läufer beim Mosel-Klassiker die magische 60-Minuten-Grenze.

Der Sieger, welcher den diesjährigen Paderborner Osterlauf über 10 km in 28’15 gewann, freute sich dann im Ziel nicht nur über seinen Erfolg, sondern auch über die deutliche Verbesserung seiner alten Bestzeit (61’25/ Reims 2009). Am kommenden Sonntag wird der Schützling des Deutschen Managers Andreas Bucholz beim Halbmarathon in Köln an den Start gehen.

Bei den Frauen lieferten sich Pauline Wangui, Jacqueline Nytepi und Jane Muia bis zum Schluss einen spannenden Dreikampf, den die Favoritin Wangui auf dem letzten Kilometern für sich entschied. An die Streckenbestzeit der Slowenin Helena Javornik (69’22/2004) kam sie aber nicht heran.

Jaffke schafft Überraschung

Vincent Nothum konnte einem leid tun, denn wieder einmal musste er das ganze Rennen alleine bestreiten. Dennoch lag die Verbesserung seiner Bestzeit (67’02) nach 10 km, die er in 31’20 passierte, im Bereich des Möglichen. Doch der starke Gegenwind vereitelte dann auf dem zweiten Teilabschnitt dieses Unterfangen.

Hinter dem nun achtfachen Meister schenkten sich Marc Urwald, Mike Kerschen und Christian Krombach nichts. Nachdem die beiden CAEG-Athleten den Triathlonspezialisten nach 16 km leicht distanzieren konnten, schloss dieser nach 18 km wieder auf. Gegen den letzten Antritt von Urwald aber war der „Ironman“ dann machtlos, konnte seinen Podiumsplatz aber vor Kerschen knapp verteidigen.

Bei den Frauen schien für die Titelverteidigerin alles nach Plan zu laufen; die 10-km-Marke passierte Anne Logelin zusammen mit Annette Jaffke in 38’30, Pascale Schmoetten schien zu diesem Zeitpunkt mit einem Rückstand von über 100 m definitiv abgeschlagen.

Die Entscheidung fiel nach 16 km, als Jaffke ihre Begleiterin, auch ohne Tempoverschärfung, distanzieren konnte. Während sich die Triathlonmeisterin im Ziel über ihren ersten Halbmarathon-Titel freute, hatte die CAD-Läuferin große Mühe, um den zweiten Platz vor der heranstürmenden Schmoetten ins Ziel zu retten. Sandra Huberty erreichte in persönlicher Bestzeit (1.26’40) vor Tania Arensdorf, Line Dupont und Danièle Flammang als vierte nationale Teilnehmerin das Ziel.

Insgesamt verzeichnete die FLA im Ziel 1.559 Teilnehmer, 119 weniger als vor zwölf Monaten. 

 Ergebnisse in der Montagsaussgabe des Tageblatt