Habe mit Juschni noch eine Rechnung offen“

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Nach fast sechs Wochen Verletzungspause feiert Gilles Muller (ATP 75) beim zweiten Grand Slam des Jahres in Roland Garros sein Comeback. Erstrundengegner ist der Russe Mikhail Juschni (46). David Thinnes

Vor vier Jahren gab es bereits ein Duell gegen den 26-jährigen aus Moskau in der französischen Hauptstadt: 2005 gewann Juschni in drei Sätzen mit 6:4, 6:1 und 6:0. „Mit Juschni habe ich eine Rechnung offen. Aber dieselbe Situation hatte ich ja in diesem Jahr mit Feliciano Lopez bei den Australian Open.“ 2006 hatte der Schifflinger in Melbourne gegen den Spanier verloren; in diesem Jahr nahm er die Revanche mit 16:14 im fünften Satz. „In diesem Sinne ist es ein gutes Omen. Es wird ein ganz neues Match geben.“ Das letzte Spiel des Luxemburgers geht auf den 13. April beim Challenger in Johannesburg (Südafrika) zurück: Nach der Niederlage gegen Fernando Vicente (Spanien) musste Muller eine Pause einlegen. Die Entzündung in beiden Knien ließ eine Ausübung seines Sports nicht mehr zu. „Ich habe grünes Licht von den Ärzten. Dennoch ist die Entzündung noch nicht komplett weg. Dies hätte drei bis vier Monate gedauert. Momentan spüre ich nichts. Die Chance, dass die Verletzung wieder aufbricht, besteht dennoch.“ Die Entzündungen ist laut Aussagen der Ärzte chronisch.
Ein Vorteil für Muller sind also die Beläge der kommenden Wochen: Sand und dann Rasen sind wesentlich gelenkschonender als Hartplätze.
Seit Mittwoch bereitet sich Gilles Muller in Paris auf der Roland-Garros-Anlage auf das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres vor. „Ich bin frisch, aber noch nicht wieder auf dem Höhepunkt meiner Form. So bin ich realistisch und erwarte keine Wunder von mir. Andererseits kann ich so befreit aufspielen.“
Der genaue Spieltermin stand gestern noch nicht fest. Der Luxemburger hofft auf gutes, trockenes Wetter: „Dann sind die Plätze nicht so schwer.“ Feuchtes Wetter würde den guten Sandplatzspieler Juschni bevorteilen. Der Russe stand Anfang Mai im Finale des ATP-Turniers in München, wo er gegen Tomas Berdych unterlag. Vier Titel stehen bisher auf seinem Konto: 2002 in Stuttgart (Sand), 2004 in St. Petersburg (Teppich), 2007 in Rotterdam (Hartplatz) und 2008 in Chennai (Hartplatz). 2008 war das beste Jahr für Juschni: Nach dem Viertelfinale bei den Australian Open erreichte er in der Weltrangliste mit Platz acht seine beste Platzierung. Momentan liegt Juschni auf Rang 46.
Der Gewinner dieser Partie wird auf den Sieger aus dem Duell Victor Hanescu (Rumänien, 32/Nr. 30) gegen Steve Darcis (Belgien, 90) treffen.

Nr. 5 für Nadal?

Ein Finalteilnehmer steht für viele bereits fest: Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Erste aus Spanien kann am Sonntag, 7. Juni, den fünften Erfolg in Folge in Paris feiern und würde damit in Roland Garros ungeschlagen bleiben. Es wäre das erste Mal in Roland Garros, dass ein Spieler fünf Titel in Folge gewinnt. Außerdem würde der 23-Jährige – der am 3. Juni 24 Jahre alt wird – zum Schweden Björn Borg (Wimbledon) und dem Schweizer Roger Federer (Wimbledon, US Open) aufschließen, die bei einem Grand Slam fünfmal in Folge gewinnen konnten. Der Spanier freut sich, diese Herausforderung anzunehmen: „Ich habe in Paris mehr Kontrolle über den Ball als in Madrid. Meiner Meinung nach ist die Kontrolle hier einfacher.“
Federer hat sich mit seinem Sieg gegen Nadal – dessen erste Niederlage nach 33 Siegen auf Sand in Folge – beim Masters in Madrid wieder in eine aussichtsreiche Herausforderer-Position gebracht: „Ich weiß, dass ich jeden schlagen kann, wenn ich gut spiele. Ich bin mental frischer“, sagte der Schweizer im Interview der französischen Sportzeitung L’Equipe. Für den Schweizer war wichtig, wieder das Gefühl zu haben, den scheinbar Übermächtigen nach drei verlorenen Endspielen – Paris 2008, Wimbledon 2008 und Australian Open 2008 – besiegen zu können. „In Madrid habe ich viel angegriffen. Ihn auf diese Weise zu dominieren, ist eine schöne Sache, aber das bedeutet nicht, dass ich in Paris ähnlich vorgehen werde.“ Die beste Taktik, um den Spanier zu bezwingen? „Ach, die werde ich nicht enthüllen“, sagte der Schweizer der Zeitung. In Federers Hälfte des Tableaus befindet sich Novak Djokovic, der Nadal in Madrid am Rande einer Niederlage hatte und hervorragendes Tennis zeigte. Auf den Spanier warten mit Fernando Verdasco (Spanien) im Viertelfinale und Andy Murray (Großbritannien) gefährliche Gegner.
Bei den Damen steht Dinara Safina im Blickpunkt: Die Russin muss und will ihren Status als Nummer eins mit einem Grand-Slam-Erfolg untermauern. Bei den Australian Open 2009 war ihr das nicht gelungen (Finalniederlage gegen Serena Williams).
Die Titelverteidigerin Ana Ivanovic (Serbien) hat ihre Topform noch nicht erreicht und schlug sich mit einer Knieverletzung in den letzten Wochen herum.
Die Williams-Schwestern zählen sicherlich zu den Anwärtern auf den Sieg. Gute Resultate hatten in den vergangenen Wochen Swetlana Kuznesowa (Russland) und Amélie Mauresmo (Frankreich) zu verzeichnen.

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