Gala oder wieder Rohkost?

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Sämtliche Weltmeister, 100.000 frenetische Fans und ein Gegner, der womöglich so spielt, wie es sich Messi & Co. wünschen. Aber Vorsicht: Sowohl im Stadion als auch außerhalb herrscht Gefahr. Auf dem Platz will Nigeria den Sieg, draußen drohen Krawalle.

Schluss mit der Familien-Fiesta, jetzt wollen bis zu 100.000 Fans mit der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft feiern. Lionel Messi erwartet einen Tag nach seinem 27. Geburtstag mit der „Albiceleste“ im Duell mit Nigeria ein Heimspiel in Himmelblau und Weiß. Porto Alegre ist nur 600 Kilometer von der argentinischen Grenze entfernt. Ein Unentschieden würde den argentinischen Kraftsparern und Pragmatikern am Mittwoch (25.06.14/18.00 Uhr MESZ) allerdings schon reichen, um als Erste der Gruppe F vermutlich den stark aufgelegten Franzosen im Achtelfinale aus dem Weg zu gehen.

Vor den Augen der eingeladenen Weltmeister von 1978 und 1986 wollen die Argentinier weiter an ihrer noch nicht titelreifen Form arbeiten. „Wir sind die Ersten, die wissen, dass wir noch nicht auf dem Niveau spielen, auf dem wir spielen können“, betonte Messi. Nigeria könnte da gerade recht kommen. Die Bilanz in drei bisherigen WM-Vorrundenduellen gegen die „Super Eagles“ könnte mit drei Siegen kaum besser sein. Und beim Erfolg des Afrikameisters gegen Bosnien-Herzegowina – dem ersten nach 16 Jahren bei einer WM – bewies die Mannschaft von Trainer Stephen Keshi Offensivgeist. Genau so einen Gegner braucht die Kontermannschaft Argentinien, bei der sich vom Trainer bis zu den Spielern nach dem ernüchternden 1:0 gegen Iran alle über den fehlenden Platz beklagten.

Ob sich nun auch der Afrikameister zunächst bis 30 Meter vors eigene Tor zurückzieht und die bislang nur selten „vier Fantastischen“ Messi, Sergio Agüero, Gonzalo Higuain und Ángel di Maria so ihrer Stärke beraubt, bleibt abzuwarten. Trainer Keshi dürften die Schwächen der Argentinier bei ihren beiden Auftritten jedenfalls nicht entgangen sein.

Furchtlos

Im Gegensatz zu Alejandro Sabella konnte er auch schon feststellen: „Wir werden mit jedem Spiel besser, der Rhythmus kommt allmählich.“ Und seine Spieler geben sich furchtlos. „Wir haben keine Angst vor ihnen, es wird ein Aufeinandertreffen von Giganten“, meinte Stürmer Ahmed Musa laut dem Internetportal African Football.

Bislang endeten die WM-Duelle der „Abiceleste“ mit den „Super Eagles“ erfolgreich: 1994 gab es ein 2:1, 2002 und 2010 jeweils ein 1:0. Vor vier und auch vor zwölf Jahren war für Nigeria in der Vorrunde Schluss. Ein Remis würden nun auch den Afrikanern um John Obi Mikel vom FC Chelsea für den größten Erfolg seit 1998 reichen. Argentiniens di Maria ist sich aber sicher: „Gegen uns werden sie rausgehen und versuchen, zu gewinnen.“

Titelmission

Auch Sabella, der sein zweites Länderspiel als Coach der Argentinier im September 2011 durch Treffer von Higuain und di Maria sowie ein Eigentor mit 3:1 gegen Nigeria gewonnen hatte, wäre das nur allzu recht. Lange redete der 59-Jährige auf seine Mannschaft beim Abschlusstraining im WM-Camp in der Cidade do Galo bei Belo Horizonte ein, ehe es in einem Charter-Flieger Richtung Porto Alegre ging.

Die Spieler vermitteln trotz der teils glücklichen Siege nicht den geringsten Zweifel an ihrer Titelmission. Und in Porto Alegre erwarten sie Schätzungen nach bis zu 100.000 Landsleute.