BGL LigueUT Petingen auf Ursachenforschung

BGL Ligue / UT Petingen auf Ursachenforschung
Für den 37-jährigen Ismaël Bouzid handelt es sich um die erste Trainerstation Archivbild: Wildson Alves

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Wird Ismaël Bouzid am Wochenende noch auf der Petinger Bank sitzen? Nichts ist ungewisser. Am Tag nach der 1:2-Niederlage gegen die Escher Fola liefen die Telefone der Vereinsverantwortlichen heiß. Bei dieser Entscheidung soll aber nichts überstürzt werden, wie Vizepräsident Pascal Wagner erklärte.

Pascal Wagner war gestern ein gefragter Gesprächspartner. „Man kann sich ja vorstellen, dass es heute bereits viel Redebedarf gab.“ Der UTP-Vizepräsident kam deshalb erst am späten Nachmittag dazu, den Spielbericht der 1:2-Niederlage gegen die Escher Fola durchzulesen. Seine Schlussfolgerung stand aber bereits vor der Lektüre fest: „Wir sind verdienterweise als Verlierer vom Platz gegangen. Das war vorher nicht der Fall, als wir zum Teil schlecht belohnt worden sind.“ Der Tabellen-13. (4 Punkte) wartet seit dem 2:0 gegen Strassen am ersten Spieltag auf einen Dreier. Der bitterste Moment war das kraftlose Auftreten des Europapokalteilnehmers bei den Red Imps auf Gibraltar.

Erst vergangene Woche hatte Sportdirektor Yassine Benajiba Coach Ismaël Bouzid trotzdem weiter den Rücken gestärkt und erklärt, dass die Handschrift des Franko-Algeriers bereits zu erkennen sei. Nach dem weiteren Rückschlag gegen die „Doyenne“ brodelt es allerdings mächtig in der Gerüchteküche: Die Stimmung nach Ende des Spiels war am Tiefpunkt.

Die Entscheidungsträger wissen, wo der Schuh drückt. „Die Hälfte des Teams ist verletzt, unter den aktuellen Bedingungen ist es ohnehin nicht einfach und dann musste sich unser Trainer ein paar Tage vor dem Saisonbeginn aus persönlichen Gründen zurückziehen. Das ist bei allen mit sehr viel Durcheinander in den Köpfen verbunden.“ Klingt also nicht so, als würde man dem Coach die Schuld für die aktuelle Misere in die Schuhe schieben. Bekanntlich sollte sich diese aktuelle Trainerfrage überhaupt nicht stellen: Als Cyril Serredszum der Mannschaft schweren Herzens vor einem Monat seinen Rücktritt ankündigte, stand der Ex-Profi völlig überraschend in der Verantwortung.

Alles ausprobiert

Und musste aufgrund einer Knieoperation gleich ohne Aushängeschild Artur Abreu planen. Mounir Hamzaoui stopfte aus Mangel an Alternativen bereits mehrere Löcher: als Rechtsverteidiger, wegen seiner gefährlichen Flanken auf der Außenbahn und gegen Niederkorn im zentralen Mittelfeld. Schmerzlich vermisst wird auch die Treffsicherheit von Stürmer Eddire Mokrani, der in dieser Saison (noch) nicht an seine Leistungen des Vorjahres anknüpfen kann und darauf hofft, dass sich dieser Knoten löst. Bester Torschütze ist derzeit Robert Maah mit drei Treffern. In der Defensivabteilung gibt es noch keinen festen Nachfolger für Abwehrchef Jules Diouf. „Wir haben mehrere Optionen ausprobiert. Normalerweise treten wir im 4-5-1-System mit zwei schnellen Leuten auf den Außenbahnen an, aber wenn Artur nicht einsetzbar ist und Patrik Teixeira nicht regelmäßig spielen kann, wird es kompliziert. Der Coach hat es dann mit einem 3-5-2 versucht. Er probiert wirklich alles“, analysierte Wagner. 

Obwohl der Vizepräsident die prekäre Lage zudem auch auf unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, Pech und qualitativ starke Gegner zurückführt, „gehen die Gedanken im Moment hin und her. Wir sind gerade dabei, alle Argumente zu analysieren. Aber wir wollen keine vorschnelle Entscheidung, die wir dann bereuen könnten.“ Wie eilig es die UTP nämlich zuletzt hatte, zeigte sich vor der Corona-Pandemie. Carlos Fangueiro, der den Verein zur Herbstmeisterschaft geführt hatte, wurde nach vier Spielen ohne Sieg gefeuert – und beweist in Düdelingen, dass sein Weg über den Teamgeist durchaus erfolgreich sein kann. 

Auf die Frage, ob Bouzid am Samstag in Hesperingen auf der UTP-Trainerbank sitzen würde, sagte Wagner: „Ich kann es nicht sagen. Wir beraten uns noch. Aber es gab bereits viele Diskussionen.“ Es herrscht demnach bereits jetzt eine sehr explosive Stimmung vor dem Duell auf dem „Holleschbierg“.