FußballLuxemburger im Ausland: Es brodelt in Virton

Fußball / Luxemburger im Ausland: Es brodelt in Virton
Christopher Martins (r.) und Young Boys bleiben dem Tabellenführer St. Gallen auf den Fersen Editpress/Gerry Schmit

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Gerson Rodrigues fehlte wegen einer Rotsperre, Olivier Thill stand nicht im Aufgebot des russischen Erstligisten Ufa – so lagen die Hoffnungen an diesem Wochenende auf den Schultern von Christopher Martins. Nachdem er zwei Spieltage nicht mehr im Einsatz war, leitete er beim Comeback gleich das Führungstor des Schweizer Meisters Young Boys Bern ein. 

Pleiten, Pech und Pannen: So könnte man die Partie zwischen den Young Boys und Lugano beschreiben. Christopher Martins hatte zwar die richtige Entscheidung beim Pass nach vorne getroffen, doch zum Tor brauchte es die Mithilfe des Gegners. Der Tag sollte nämlich zur ungewollten Showeinlage des Lugano-Außenverteidigers Yao Eloge werden, der die Kugel sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte ins eigene Tor lenkte. Ein Schnitzer von Martins blieb später indes ohne Folgen. Die Mannschaft des Luxemburgers setzte sich mit 3:0 durch und bleibt Leader St. Gallen auf den Fersen. 

In der Türkei musste Gerson Rodrigues zusehen, wie seine Mannschaft eine weitere Niederlage (gegen Alanyaspor) hinnehmen musste. Ohne den Luxemburger unterlag Ankaragücü mit 1:4. Aufgrund muskulärer Probleme muss derweil Olivier Thill weiterhin auf seinen ersten Einsatz nach dem Corona-Restart warten. Ufa und Ural trennten sich gestern mit einem 1:1-Unentschieden. In der Tabelle liegt der Thill-Klub auf Platz 6. 

Heute kommt es für Lars Gerson und den IFK Norrköping erneut zu einem wahren Spitzenspiel gegen IFK Göteborg. Aus fünf Spielen holten Gerson und Co. bislang 13 Punkte und wollen ihre Tabellenführung heute ausbauen. Göteborg liegt auf Rang 6 (8 Punkte). 

Weniger zuversichtlich scheint derzeit Torwart Anthony Moris zu sein. Da Investor Flavio Becca den gerichtlichen Kampf um den Erhalt der Profilizenz nicht einstellen wird, vergeht für die aktuellen Virton-Profis wichtige Zeit. „Sie spielen mit unseren Karrieren“, hatte er in den Interviews mit La Meuse, Grenzecho und Le Quotidien untermauert. Gestern haben die Spieler dem Verein einen offenen Brief zukommen lassen: Man fühle sich wie im Moment wie Geiseln. Ein anderer Vorwurf lautet, dass innerhalb von zwei Jahren kein Gehalt rechtzeitig überwiesen wurde. Ebenfalls heißt es: „Flavio Becca platziert ‚seine Spieler’ in seinen Luxemburger Satellitenvereinen und weigert sich, die andern gehen zu lassen.“ 

Auf Klubsuche ist zumindest ganz offiziell Enes Mahmutovic. Nach seiner Ausleihe in die zweite niederländische Liga kehrt der Verteidiger nicht mehr nach England zurück. Middlesbrough gab auf seiner Internetseite bekannt, dass man nicht mit Mahmutovic plant. 

Finanzspritze

Durch den Transfer des früheren Schifflingers Miralem Pjanic, der Juventus Turin in Richtung Barcelona verlässt, dürfte sein allererster Klub zwischen 300.000 und 400.000 Euro Ausbildungsentschädigung auf das Vereinskonto erhalten. Diese Summe nannte am Samstag Le Républicain Lorrain. Jeder Verein, bei dem der Profi im Alter zwischen 12 und 23 Jahren spielte, wird vom Solidaritätssystem der FIFA finanziell entschädigt. Pjanic wechselte im Alter von 14 Jahren von Schifflingen nach Metz, bevor er zu Lyon und AS Rom transferiert wurde.