Christopher MartinsDer Chef ist zurück

Christopher Martins / Der Chef ist zurück
Christopher Martins ist aus der FLF-Auswahl nicht wegzudenken Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Seit September leidet Christopher Martins. Zweimal fiel der Profi von Young Boys Bern bereits verletzt aus. Am Mittwoch gegen Katar feierte der 24-Jährige sein Comeback für die „Roten Löwen“. Sein Auftritt dauerte nur 45 Minuten, ließ aber keinen Zweifel daran, wer der Chef im Mittelfeld der Luxemburger ist.

Schnell und elegant schlängelt sich Christopher Martins durch das Mittelfeld der Katarer und lässt dabei seine Gegenspieler wie angewurzelt stehen. Obwohl der 24-Jährige seit September nur selten auf dem Platz stand, zeigte diese Szene im Testspiel vor drei Tagen, dass er seine Leichtigkeit auch nach quälenden Monaten nicht verloren hat. Diese eine Halbzeit hat auch verdeutlicht, wie wichtig der groß gewachsene Mittelfeldspieler für das Spiel der FLF-Auswahl ist. Martins bringt Übersicht, Schnelligkeit, Körpereinsatz und Technik mit. Eigentlich sorgte nur seine Verletzungsanfälligkeit dafür, dass er noch immer „nur“ beim amtierenden Schweizer Meister spielt. „Ich habe mich toll gefühlt gegen Katar und es hat mir auch gutgetan, eingesetzt zu werden. In den vergangenen Wochen habe ich ein, zwei Spiele mit der U23 von Bern bestritten, weshalb ich keine Probleme mit dem Rhythmus hatte“, sagt Martins.

Nationaltrainer Luc Holtz unterstrich gestern, dass es seinem Schützling keinesfalls an der nötigen Luft fehlt, um heute gegen Irland und auch am Dienstag gegen Portugal über die 90 Minuten zu gehen. „Man muss natürlich sehen, wie er sich fühlt, aber Kiki hat sich in den vergangenen Wochen intensiv auf seine Rückkehr vorbereitet“, sagte Holtz und schob gleich noch ein Lob hinterher: „Er besitzt eine überragende Qualität und ist sehr bodenständig und verantwortungsbewusst.“

Martins selbst hat auch keine Zweifel daran, dass er nach der langen Verletzungspause die beiden WM-Qualifikationsspiele überstehen kann. „Ich bin nicht hier, um mich zu schonen.“ Der YB-Profi gibt aber im gleichen Atemzug zu, dass es nicht immer einfach war, mit den Problemen im Adduktoren- und Hüftbereich umzugehen: „Die ersten Wochen nach einer Verletzung sind schwer zu verkraften. Wenn du dann aber wieder auf dem Platz stehst, fühlst du dich gut und verdrängst, was einmal war. Eine Verletzung vergisst man nie so ganz, aber auf dem Platz habe ich keine Zeit, darüber nachzudenken“, so Martins, der heute zusammen mit Leandro Barreiro im zentralen Mittelfeld auflaufen wird und den Iren das Leben schwer machen will.

Rodrigues Kapitän?

Eigentlich ist Laurent Jans der Kapitän der Nationalmannschaft. Sein Stellvertreter ist normalerweise Lars Gerson. Als beide am Mittwoch im Testspiel gegen Katar nicht mehr auf dem Platz standen, trug auf einmal Gerson Rodrigues die Binde des Spielführers. Mit einer neuen Hierarchie innerhalb der Mannschaft hatte dies jedoch nichts zu tun, wie Nationaltrainer Luc Holtz gestern lachend erklärte: „Ich weiß auch nicht, warum er auf einmal die Binde trug. Aber das passt sehr gut zu Gerson. Ich glaube, er war sehr stolz darauf. Ich habe aber auch bemerkt, dass Maxime Chanot die Binde an ihn weitergegeben hat. Das zeigt, dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft stimmt.“ (del)