FUSSBALL / Champions League: Respekt und Stolz

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Teil eins der Viertelfinal-Hinspiele: Bayern - ManU und französisches Duell

Die Champions League beschert den Fans in Luxemburg, aber nicht nur dort, heute im ersten Teil der Viertelfinal-Hinspiele die Qual der Wahl: der Klassiker Bayern München – Manchester United (live bei RTL Lëtzebuerg 2, Club RTL und Sat1,), oder doch lieber das französische Duell Olympique Lyon – Girondins Bordeaux (live bei TF1)?

Dass ein französischer Verein auf jeden Fall schon das Halbfinale erreicht hat, interessiert bei Lyon und Bordeaux kaum jemanden. Spieler und Fans der beiden Ligue-1-Rivalen haben vor dem Hinspiel im Viertelfinale vor allem eigene statt nationaler Interessen im Sinn.

Beide Klubs können das erste Mal in die Runde der letzten vier in der Champions League vorstoßen. Bordeaux stand 1985 einmal im Halbfinale des Europacups der Landesmeister.

Das Duell birgt zusätzliche Brisanz, weil Bordeaux mit einem Erfolg die Wachablösung im französischen Fußball perfekt machen könnte. Sieben Mal in Folge war Olympique Meister geworden, bevor sich Girondins im Vorjahr den Titel sicherte. In der aktuellen Meisterschaft führt Bordeaux die Tabelle wieder an, während Lyon auf Platz fünf liegt. Das Hinspiel in der Meisterschaft gewann Bordeaux bei Lyon mit 1:0.

In der Champions League dagegen sind beide Teams eine Macht. Bordeaux hat die letzten sieben Spiele in der Königsklasse gewonnen, Lyon kommt mit der Empfehlung, im Achtelfinale das Star-Ensemble von Real Madrid ausgeschaltet zu haben.

Das entscheidende Tor im Achtelfinal-Rückspiel in Madrid erzielte übrigens der in Luxemburg aufgewachsene Bosnier Miralem Pjanic. Wie der Mittelfeld-Mann das Spiel gegen Bordeaux angeht, lesen Sie in unten stehendem Interview.

Niveau 1

Die französischen Gegenspieler kennen sich und begegnen sich mit Respekt, was auch beim zweiten Spiel von heute Abend der Fall ist. ManU-Coach Sir Alex Ferguson jedenfalls lobte den aktuellen Gegner in den höchsten Tönen. „Ich habe viel Respekt vor dem FC Bayern München. Mannschaften, die eine solche Historie haben, besitzen sehr viel Stolz und da müssen wir uns mit auseinandersetzen“, warnte der 68-Jährige vor der „Jahreszeit, an der man Spaß haben muss und bei der man wissen muss, dass sie entscheidend ist“.

Für beide Teams geht es in den nächsten Tagen nicht nur um das Halbfinale der Königsklasse, sondern auch um die Tabellenführungen in den Heimat-Ligen: Bayern (2.) reist am Samstag zum Tabellenführer Schalke, Leader United empfängt Chelsea (2.)!

Was München drauf hat, will Trainer Luis van Gaal auf alle Fälle gleich heute Abend sehen: „Ich denke, dass wir jede Mannschaft überraschen können. Bayern ist noch nicht eine Spitzenmannschaft vom Niveau 1, aber während eines Spiels können wir dieses Niveau erreichen“, sagte ein entschlossener van Gaal gestern vor Journalisten: „Wir sind froh, unter den letzten acht zu sein. Aber ich will mehr und meine Spieler wollen auch mehr. Das müssen wir zeigen in einem Spiel gegen Niveau 1.“

Niveau 1, also höchstes Königsklassen-Format – das hat im verbliebenen Feld der englische Meister in der Tat, und derzeit wohl nur noch das Star-Ensemble des FC Barcelona (spielt morgen bei Arsenal London).
Während ManU auf den momentan überragenden Stürmerstar Wayne Rooney – 33 Pflichtspieltore diese Saison – setzt, steht bei den Bayern hinter Mittelfeld-Ass Arjen Robben wegen einer Wadenblessur wieder mal ein Fragezeichen.

Die Statistik spricht aber für den deutschen Rekordmeister. Bislang ging Manchester in sieben Spielen gegen die Münchner nur einmal als Sieger vom Platz: beim tränenreichen 2:1-Finale 1999. „Es überrascht mich, dass wir noch nie gegen sie gewonnen haben außer dem einen Mal in Barcelona“, erinnerte Ferguson.