Fast nur den Blick nach vorne gerichtet

Fast nur den Blick nach vorne gerichtet

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein ruhiger und unspektakulärer COSL-Kongress wurde am Samstag im „Tramsschapp“ auf Limpertsberg abgehalten.

Dies trotz der negativen Schlagzeilen, die der Dachverband des Luxemburger Sports in den vergangenen Tagen und
Wochen mit den Rücktritten von Präsident Marc Theisen und zuvor von Fernand Guth schrieb.

Außerordentliche GV am 20. April

Am Freitag, 20. April, findet in der Coque die außerordentliche Generalversammlung des COSL statt, anlässlich deren André Hoffmann aller Voraussicht nach zum Nachfolger des zurücktretenden Marc Theisen gekürt werden wird. An besagtem Tag wird dann auch Pol Marcy Nachfolger von Fernand Guth als Präsident des „bureau technique“.

André Hoffmann: „Falls Marc Theisen mit ‚effet immédiat‘ zurückgetreten wäre, hätte das laut Statuten auch seine Mannschaft, mit der er angetreten war, tun müssen. Daher sein Rücktritt zum 19. April. Kandidaten müssen ihre Kandidatur bis 14 Tage vor der außerordentlichen Generalversammlung einreichen. Ich stelle meine Kandidatur und werde die jetzige Mannschaft vorschlagen.“

Auffallend war, dass Marc Theisen nur kurz auf den Rücktritt von Fernand Guth als Präsident des „bureau technique“ zurückblickte und es – anders als später Sportminister Romain Schneider – gänzlich unterließ, seinen Dank für die zuvor geleistete Arbeit auszusprechen.

Marc Theisen: „Ich stelle mich weiter vor Heinz Thews. Wenn zwei Leute verschiedener Ansicht sind, dann riskiert man solche Entscheidungen.“ Auch unterstrich der Noch-Präsident, „dass der COSL keine Krise hat und der Übergang gesichert ist“. Zu seinem eigenen angekündigten Rücktritt meinte er: „Es ist alles gesagt worden. Es war keine einfache Entscheidung, es waren aber 13 fantastische Jahre. Ich bedanke mich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.“ Seine Worte richteten sich auch an Rob Thillens, der ebenfalls aus dem COSL ausscheiden wird, um in Zukunft wohl Guy Fusenig – der in den Ruhestand tritt – als „Sportcommissaire“ zu beerben.

„Dräi grouss Défien“

Marc Theisen sprach lieber über „zwee ganz grouss Evenementer dëst Joer“ sowie über „dräi grouss Défien“ des COSL in den kommenden Jahren. Gemeint waren die Olympischen Sommerspiele in London und der „Centenaire“ des COSL, der am 9. Juni gefeiert wird, sowie als bevorstehende Aufgaben erstens der „sporttechnische Plan, ein Sportkonzept für die Gesellschaft und die eigenen Strukturen“. Zu den drei Punkten meinte Theisen u.a.: „Wir haben zu viel Qualität in der Breite und müssen versuchen, unser Potenzial weiterzubringen. Der Sport wird leider immer noch in den Köpfen unserer Politiker als sekundär angesehen.“ Auch unterstrich Theisen noch mal, dass „wir das Vélodrome und ein neues Fußballstadion brauchen. Leider riskieren wir aber, diese Themen zu zerreden und es scheint sich zu einem Albtraum zu entwickeln. Wenn der Staat das Geld nicht dazu hat, müssen wir andere Wege suchen.“

Auch Sportminister Romain Schneider sprach den ökonomischen Faktor Sport an: „Komm mir kucken a kontrolléieren, ob de Sport dem Staat net méi Geld erabréngt wéi de Staat ës an de Sport investéiert.“