LeichtathletikDie Form stimmt: Patrizia van der Weken und Charel Grethen bei der WM in Eugene

Leichtathletik / Die Form stimmt: Patrizia van der Weken und Charel Grethen bei der WM in Eugene
Charel Grethen durfte in diesem Jahr bereits dreimal bei der prestigeträchtigen Diamond League starten  Foto: ATP

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Bei der Leichtathletik-WM im US-amerikanischen Eugene bestreiten die beiden FLA-Starter – Patrizia van der Weken und Charel Grethen – in der Nacht von Samstag auf Sonntag ihre Vorläufe. 

Die Form stimmt bei Patrizia van der Weken. Die Sprinterin setzte bereits früh in der Freiluftsaison ein Ausrufezeichen, als sie in Kenia die 100 Meter in 11,35 Sekunden absolvierte und damit ihren eigenen Landesrekord um direkt 15 Hundertstel verbesserte. Ein Resultat, das für den Sommer versprach, und die FLA-Athletin legte gleich zweimal noch einen drauf: Anfang Juli in der Schweiz schraubte Van der Weken ihre eigene Bestmarke an einem einzigen Tag gleich zweimal runter: 11,31 im Vorlauf und dann 11,29 im Finale, das erste Mal, dass sie unter der Marke von 11,30 Sekunden blieb. Leistungen, die es der Sprinterin ermöglichten, sich über das World Ranking für ihre erste WM zu qualifizieren und somit ein erstes großes Highlight in diesem Sommer mitzunehmen.

Elf Tage vor ihrem Rennen, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag (MESZ) stattfinden wird, hat sich die Sprinterin auf den Weg in die USA gemacht. In einem neuntägigen Precamp sollte sie sich vor allem an die Zeitumstellung von neun Stunden und die Bedingungen vor Ort gewöhnen. Für die 22-Jährige geht es in den USA vor allem darum, Erfahung zu sammeln, ein gutes und vor allem sauberes Rennen abzuliefern und einige Plätze im World Ranking gutzumachen. Hier geht es für Patrizia van der Weken ja auch noch um die Qualifikation für die EM in München.

In den USA werden viele der absoluten Topläuferinnen am Start sein, nicht zuletzt die einheimischen Athletinnen. „Es ist eine Ehre, mit den besten Mädels der Welt an der Startlinie stehen zu dürfen“, erklärt die 22-Jährige. Es ist gleichzeitig eine Belohnung für die harte Arbeit der vergangenen Monate und da vergisst Patrizia van der Weken auch nicht, ihren Trainer Arnaud Starck zu erwähnen.

Erste WM-Teilnahme

Ein erstes Mal startet auch Chrael Grethen bei einer Weltmeisterschaft. Der Olympiafinalist ist über 1.500 Meter damit längst kein unbekannter Name mehr und so startete der 30-Jährige in diesem Sommer bereits bei drei Meetings der prestigeträchten Diamond League. Anfang Juni in Rabat lief er seine bisherige Saisonbestzeit von 3:34.33 Minuten, womit er gerade mal knapp zwei Sekunden über seinem nationalen Rekord blieb, den er in Tokio gelaufen ist (3:32.86).

Danach verbesserte er in Oslo, in einem der schnellsten Rennen über diese Distanz, den Landesrekord über eine Meile. Grethen verzichtete danach auf die nationalen Meisterschaften in Schifflingen, um sich zuerst in der Schweiz und später in den USA gezielt auf den ersten Saisonhöhepunkt in Eugene vorbereiten zu können. Und die derzeitige Nummer 13 der Weltrangliste dürfte im 45 Teilnehmer starken Starterfeld bei den Vorläufen in der Nacht von Samstag auf Sonntag definitiv ein Weiterkommen im Auge haben, auch wenn die Rennen über 1.500 Meter bekanntlich oftmals taktischer Art sind.

Mit Bob Bertemes hatte sich übrigens auch noch ein dritter FLA-Athlet für die WM in Eugene qualifiziert, das erste Mal, dass drei luxemburgische Athleten hätten teilnehmen können. Der Kugelstoßer, der zu Beginn der Sommersaison mit seiner Form haderte, entschied sich jedoch, die Reise in die USA nicht anzutreten und sich stattdessen voll und ganz auf den zweiten Höhepunkt der Freiluftsaison zu konzentrieren: die EM in einem Monat in München. „Die Anreise zur WM ist doch schon beachtlich und dorthin zu reisen und im Endeffekt nicht konkurrenzfähig zu sein, das ist doch ganz schön schwierig“, hatte Bertemes dem Tageblatt bei der Landesmeisterschaft in Schifflingen erklärt.

Die EM in München verspricht für die FLA ein richtiges Rekordevent zu werden. Denn neben Bertemes hat auch Grethen die Qualifikation schon in der Tasche. Auch Van der Weken dürfte die Teilnahme in München eigentlich nicht mehr zu nehmen sein, zu gut ist ihre Platzierung im Europa-Ranking. Berechtigte Hoffnungen darf sich auch ihre Trainingspartnerin Victoria Rausch machen, die über 110 Meter Hürden in dieser Saison die nationale Bestmarke ebenfalls mehrmals steigern konnte und derzeit ebenfalls über das europäische Ranking qualifiziert wäre. Auch François Grailet und Vivien Henz besitzen noch Chancen. Doch erst einmal gilt der Fokus der Weltmeisterschaft in Eugene.

Patrizia van der Weken verbesserte ihren eigenen Landesrekord über 100 Meter in dieser Saison bereits drei Mal
Patrizia van der Weken verbesserte ihren eigenen Landesrekord über 100 Meter in dieser Saison bereits drei Mal Foto: Jeff Lahr

Das Programm

100 Meter (Patrizia van der Weken):
Am Samstag:

17.10 Uhr (2.10 MESZ): Vorläufe
Am Sonntag:
17.33 Uhr (2.33 MESZ): Halbfinale
19.50 Uhr (4.50 MESZ): Finale

1.500 Meter (Charel Grethen):
Am Samstag:

18.30 Uhr (3.30 MESZ): Vorläufe
Am Sonntag:
19.00 Uhr (4.00 MESZ): Halbfinale
Am Dienstag:
19.30 Uhr (4.30 MESZ): Finale