Auf dem Weg zur Weltspitze

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Seinen zwei größten Aushängeschildern hat der nationale Kampfsportverband am Donnerstag in der Coque einen höheren Grad zugesprochen.

Neben der kürzlich zur U21-Europameisterin gekürten Jenny Warling und der Olympia-Fünften Marie Muller wurde auch der Nachwuchs
für die Leistungen der vergangenen Saison belohnt.

Karate bei den JPEE?

FLAM-Vizepräsident Fred Bertinelli hat sich in der vergangenen Woche mit den Verantwortlichen der Delegationen aus Montenegro und Malta getroffen. Unter dem Impuls Luxemburgs könnte Karate nämlich bald zu den JPEE-Sportarten gehören. Den Anfang macht ein jährliches Turnier, das Ende das Jahres im Land des Präsidenten der Arbeitsgruppe, Bertinelli, stattfinden soll.

(chd)

„So ein Europameistertitel bedeutet einem schon sehr viel. Es verleiht einem zusätzliche Motivation, weiterzuarbeiten.“ Die 18-jährige Jenny Warling hat in den vergangenen Monaten viel erreicht. Nachdem sie im Dezember mit dem „Prix du jeune espoir“ der Sportpresse ausgezeichnet worden war, sicherte sich die Luxemburgerin im Februar in ihrem ersten Jahr bei den U21 gleich den Europameistertitel. „Die U21 sind ja eigentlich eine Übergangskategorie. Deshalb bin ich motiviert, die gleiche Leistung bei den Senioren abzuliefern“, sagte sie.

Glückwünsche

Mittlerweile hat sich Jenny Warling auch vom EM-Finale erholt, deren Ende die -53-Kilo-Kämpferin nicht „live“ erlebt hatte, da sie bekanntlich zuvor k.o. gegangen war: „Nächste Woche kann ich wieder trainieren. Mein erster Wettkampf ist später ein Worldcup in Slowenien.“

Während Freunde und Familie die Karateka mit Glückwünschen überhäuften und sich die Anfragen in sozialen Netzwerken häuften, hat die FLAM der Athletin ihren zweiten Karate-Dan (ein zweiter Grad des schwarzen Gürtels) verliehen. Bei den U21 ist Warling derzeit 6. des Worldrankings, bei den Senioren auf Platz 7: „Ich will mich langsam nach oben arbeiten. Die Top 15 liegen alle nah beieinander. Erstes Ziel ist, an der Weltspitze zu bleiben.“

An der Weltspitze, dort ist Judoka Marie Muller schon seit Jahren unterwegs. Am Donnerstag hat die Luxemburger Sportlerin des Jahres ebenfalls einen höheren Grad von FLAM-Präsident Roland Lenert zugesprochen bekommen. „Dieses Jahr möchte ich meine Schulter so schnell wie möglich wieder fit bekommen, und hoffe, dass es für die JPEE reicht. Danach werde ich im August bei der WM starten“, so Muller.

Erfolgsrezept

Bei der Senioren-Karate-WM startet Jenny Warling Ende des Jahres und will dort an die Leistungen der vergangenen Monate anknüpfen. Für die junge Karateka gibt es für die ausgezeichneten Resultate im Luxemburger Karate ein eindeutiges Erfolgsrezept: „Wir haben die Möglichkeit, zweimal pro Woche ein Nationaltraining zu absolvieren. Andere Nationen sehen sich manchmal nur alle 14 Tage. Unser Teamgeist ist sehr ausgeprägt, wir verstehen uns untereinander sehr gut. Das macht jedenfalls einen Teil unserer Stärke aus.“

Dass sie derzeit noch im Schatten von Tessy Scholtes steht, stört Warling nicht, im Gegenteil: „Ich möchte das Gleiche erreichen wie sie. Tessy hat für mich eine Vorbildfunktion.“

Olympisch

Ein Wunsch der 1re-Schülerin des „Sportlycées“ ist derweil, dass ihre Sportart olympisch wird: „Das Ringen haben sie ja jetzt aus dem Programm genommen. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht. Dann will ich auf jeden Fall dabei sein“, meinte sie. Nun muss sie aber erst einmal ihr Schuljahr erfolgreich meistern, um anschließend unter optimalen Trainingsbedingungen an der Universität Bonn studieren zu können.

Ihrem Weg folgen wollen viele Nachwuchstalente, die am Donnerstag in der Coque ebenfalls für ihre Resultate im vergangenen Jahr belohnt wurden. Besonders stolz war FLAM-Präsident Lenert darauf, dass man 2012 die „Mauer der 4.000 Lizenzen durchbrach: „Wir liegen nun bei 4.153 Lizenzen, dies entspricht einem Plus von über 300 gegenüber 2011.“

(Christelle Diederich/Tageblatt.lu)