Diekirch bekommt seinen City-BusAb Oktober sollen die neuen Buslinien ihren Dienst aufnehmen

Diekirch bekommt seinen City-Bus / Ab Oktober sollen die neuen Buslinien ihren Dienst aufnehmen
Die Testphase des City-Bus soll drei Monate andauern Foto: Olivier Halmes

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Diekirch führt nun auch seinen eigenen City-Bus-Dienst ein. Ab Oktober dieses Jahres soll der für die Nutzer kostenlosen Service den Einwohnern und Besuchern des Sauerstädtchen zur Verfügung stehen. Ein wichtiger Schritt hin zu einer autofreieren Ortschaft, sagte der LSAP-Schöffenrat anlässlich der Ratssitzung am Montag.

Wie LSAP-Bürgermeister Claude Haagen erklärte, sollen kleinere Niederflur-Autobusse mit maximal 15 Plätzen eingesetzt werden. Diese werden im 20-Minuten-Takt von montags bis samstags 9 bis 19 Uhr außer an Feiertagen fahren.

Mit den beiden neuen Buslinien sollen besonders die bis dato schlecht am öffentlichen Transport angebundenen Stadtviertel in Richtung Floss und Friedhof sowie die Sauerwiss und Gilsdorfer Straße versorgt werden. Mit der Einführung des neuen City-Bus soll ein weiterer Anreiz geschaffen, damit die Bürger öfters mal das Auto stehen lassen, um ins Zentrum von Diekirch zu gelangen. Insgesamt 25 Haltestellen werden zu diesem Zweck eingerichtet.

Dreimonatiger Testlauf

Die CSV-Opposition sah sich mit dem Vorstoß durch die LSAP-Mehrheit ein wenig überrumpelt. Sie hätte sich im Vorfeld gerne eine Arbeitssitzung zum Thema gewünscht, wandte Rat Charles Weiler (CSV) in seiner Reaktion ein. Haagen erwiderte, es handele sich in der ersten Phase um einen dreimonatigen Testlauf.

Im Rahmen der Budget-Diskussion im kommenden Dezember könne man ein erstes Fazit ziehen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Man müsse zuerst Erfahrungswerte sammeln, ehe man zu einer Ausschreibung schreiten könne. Rund 100.000 Euro sind für die Testphase vorgesehen. Mit den Stimmen der LSAP und DP sowie Enthaltung der CSV wurde das Projekt votiert. Darüber hinaus werden mehrere Bushaltestellen in Diekirch mit elektronischen Anzeigen in Echtzeit ausgestattet.

Staatliche Trödelei

Haagen sieht sich weiterhin sehr verärgert über die Trödelei staatlicher Instanzen. Mittlerweile zwei Jahre lang warte man schon auf ein diesbezügliches Gutachten der Straßenbauverwaltung. Das Ministerium für Landesplanung hatte gemeinsam mit der Gemeinde ein Verkehrskonzept in Auftrag gegeben.

Das Ziel sei eine Beruhigung des Autoverkehrs bei einer gleichzeitigen Förderung des öffentlichen beziehungsweise sanften Verkehrs in der Sauerstadt. Um weitere Maßnahmen in Sachen Verkehrswende in Diekirch überhaupt umsetzen zu können, fehle jedoch noch die Stellungnahme der Straßenbauverwaltung. Eine diesbezügliche parlamentarische Anfrage Anfang dieses Jahres habe wenig gebracht. Nun gebe es jedoch einen Lichtblick: Für Oktober ist ein Treffen mit dem zuständigen Minister vorgesehen, kündigte Haagen an. Besonders ärgerlich sei, dass die meisten der vorgesehenen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sowie zur Förderung des Fahrradverkehrs in Diekirch nämlich auf staatlichen Straßen verlaufen würden.