Toyota im Visier

Toyota im Visier
(Reuters/Carlo Allegri)

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Der künftige US-Präsident Donald Trump hat Toyota mit hohen Strafzöllen gedroht, wenn der japanische Hersteller in Mexiko Corollas für die USA produzieren lässt.

Toyota wolle in Baja ein entsprechendes Werk bauen, erklärte Trump am Donnerstag auf Twitter. „Auf keinen Fall. Baut Werk in den USA oder zahlt heftige Strafzölle.“ In dem Tweet wird das bestehende Toyota-Werk in Baja mit einem geplanten Neubau in Guanajuato verwechselt.

Ein Toyota-Sprecher sagte, durch das neue Werk würden keine Arbeitsplätze in den USA entfallen. „Toyota freut sich darauf, zusammen mit der Trump-Regierung den besten Interessen der Verbraucher und der Auto-Industrie zu dienen“, sagte der Sprecher.

In Baja baut Toyota pro Jahr unter anderem etwa 100.000 Pick-Ups. Im April 2015 kündigten die Japaner den Bau des neuen Werks für eine Milliarde Dollar in Guanajuato an, wo ab 2019 jährlich 200.000 Corollas gefertigt werden sollen. Bislang wird das Auto in Kanada herstellt. Toyota betreibt zehn Fabriken in acht US-Bundesstaaten und fertigt dort insgesamt mehr als zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr.

Trump hat auch US-Herstellern wie General Motors Strafzölle angedroht, sollten weiter Autos aus dem benachbarten Niedriglohnland eingeführt werden. Nach heftiger Kritik von Trump strich Ford eine 1,6 Milliarden Dollar schwere Investition in ein geplantes neues Werk in San Luis Potosi. Statt dessen wird Geld in ein US-Werk gesteckt.

Japan nimmt Toyota in Schutz

Nach der Attacke von Donald Trump gegen den japanischen Autobauer Toyota wegen Investitionsplänen in Mexiko hat die Regierung in Tokio die heimische Industrie demonstrativ in Schutz genommen. „Japanische Autobauer leisten signifikante Beiträge bezüglich Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten. Es ist wichtig, dass ihre Bemühungen und Ergebnisse breit akzeptiert werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti), Hiroshige Seko, am Freitag der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge. Toyota wolle ein gutes Unternehmen für die Bürger sein, erklärte auch der Sprecher der Regierung, Yoshihide Suga.

Toyota sei seit fast 60 Jahren ein Teil der Kultur der USA, hieß es. Mit Direktinvestitionen von mehr als 21,9 Milliarden Dollar, zehn Produktionsstätten und 136.000 Beschäftigten wolle Toyota mit Trumps Regierung im Sinne der Kunden und der Autoindustrie kooperieren.

Toyota-Chef Akio Toyoda hatte Reportern in New York gesagt, sein Unternehmen werde Trumps Entscheidungen bei den geplanten Geschäften in Mexiko berücksichtigen. Er wolle sich um die Situation kümmern, wenn er sie besser verstanden habe. Toyota denke – unabhängig von der politischen Lage im Land – stets darüber nach, die US-Produktion zu steigern und wolle ein gutes Unternehmen für die US-Bürger sein.

Toyotas Aktie gab an der Börse Tokio in einer ersten Reaktion auf Trumps Äußerungen über Twitter nach.