Thermolux-Pleite sorgt für Ärger

Thermolux-Pleite sorgt für Ärger
(Tageblatt-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach der Pleite von Thermolux ist der Handwerksverband sauer auf den OGBL. Die Gewerkschaft schickt Beschäftigte trotz Jobangebot in die Arbeitslosigkeit, heißt es.

Die Sanitär und Heizungsfirma Thermolux aus Luxemburg muss Konkurs anmelden. 60 Beschäftigte verlieren ihren Job. Der Handwerksverband ist in diesem Zusammenhang wütend auf den OGBL. Demnach habe es konkrete Verhandlungen über eine Übernahme der Beschäftigten durch eine andere Firma gegeben, schreibt die Fédération des Artisans am Freitag.

Trotz eines konkreten Angebots eines anderen Installateur- und Sanitärunternehmens, das bereit gewesen wäre 50 Mitarbeiter zu übernehmen, hätten der OGBL und die Personaldelegation die Mitarbeiter überzeugt, das Angebot auszuschlagen und sich stattdessen arbeitslos zu melden, heißt es weiter.

OGBL wehrt sich

Lange vor dem Konkurs hätte das Angebot einer Übernahme unterschriftsreif sein können. Allerings seien die Verhandlungen über Monate hingezogen worden. Der Handwerksverband spricht von einem inakzeptablen Vorgehen.

Der OGBL hat auf die Kritik inzwischen reagiert und spricht von einer Instrumentalisierung. Die Gewerkschaft habe über Jahre die Situation bei Thermolux beobachtet. Allerdings seien von Seiten der Geschäftsführung Pläne zur Arbeitsplatzerhaltung zunächst abgelehnt worden. Der OGBL begründet auch, warum das Angebot einer Übernahme durch eine andere Firma abgelehnt wurde. Schließlich hätten die Angestellten unter neuer Führung erhebliche Lohneinbußen hinnehmen müssen. Eine Lohneinbuße von 10 Prozent sei keineswegs minimal, so die Gewerkschaft. Das entspreche auf ein Jahr berechnet einem vollem Monatslohn.

Der letzte Vorschlag der Direktion sah eine Prämie von durchschnittlich 3000 Euro vor. Das höchstens ein Viertel der Ausfälle kompensiert, bedauert die Gewerkschaft. Die Vorschläge der Direktion seien von den Beschäftigten abgelehnt worden.

Auch der LCGB hat die Aussagen der Patronatsvertreter bezüglich Thermolux zurückgewiesen. Man sei sich der Folgen eines Konkurses für die Gesellschaft wohl bewusst. Für die Beschäftigten seien sie noch größer.

Das 1956 gegründete Unternehmen Thermolux steckte seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. 2011 wurden die Firma aus Howald von der Famis-Gruppe in Saarbrücken übernommen. Mehrere Millionen Euro wurden in das Unternehmen gesteckt. Am Ende reichte es aber nicht aus, um Thermolux über Wasser zu halten. Ein Insolvenzverwalter kümmert sich jetzt um die Abwicklung der Firma.