SNB-Präsident tritt zurück

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(AFP)

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Der wegen umstrittener Devisengeschäfte unter Beschuss geratene Chef der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, tritt mit unmittelbarer Wirkung zurück.

Hildebrand stand wegen Devisengeschäften vom Familienkonto in der Kritik. Seine Frau Kashya hatte im vergangenen August 500.000 Dollar gekauft. Der Schweizer Franken stand damals im Vergleich zum Dollar auf einem hohen Stand. Im September setzte die Nationalbank einen Mindest-Wechselkurs des Franken zum Euro fest. Euro und auch Dollar stiegen im Vergleich zum Franken.

Im Oktober tauschte Kashya Hildebrand, früher von Beruf Finanzmanagerin, fast die gleiche Summe zurück in Schweizer Franken. Ihr Gewinn: knapp 67.000 Franken (55.000 Euro). Im Dezember wurde das Geschäft bekannt. Am vergangenen Donnerstag beteuerte Hildebrand in einer Pressekonferenz, seine Frau habe eigenständig spekuliert, er habe erst nach dem Kauf von dem Geschäft erfahren.

„Absolut unhaltbar“

Der entlassene Angestellte Reto T. der Bank Sarasin, von dem die Unterlagen über die Devisen-Transaktion stammten, distanzierte sich von den Folgen seiner Tat. Er habe dies alles nicht gewollt, die Bankunterlagen seien nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, erklärte er in einem Brief an drei Schweizer Zeitungen. Der Mann, gegen den inzwischen ein Strafverfahren läuft, erklärte weiter, ein Anwalt und Vertreter der SVP habe die Bankdaten an Medien weitergegeben. Das sei „absolut unhaltbar, widerrechtlich und rücksichtslos gegenüber mir“ zitierte der „Tages-Anzeiger“ aus dem Brief.