Samsungs Galaxy S3 setzt zur iPhone-Jagd an

Samsungs Galaxy S3 setzt zur iPhone-Jagd an
(dpa)

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Samsung ist der größte Smartphone-Anbieter vor Apple und hat jetzt auch einen neuen Rivalen für das iPhone. Die dritte Generation des Modells Galaxy S hat einige Funktionen, die noch kein anderes Telefon bieten kann.

Samsung schickt ein neues Spitzen-Smartphone auf iPhone-Jagd. Das am Donnerstag vorgestellte Galaxy S3 hat einen großen Bildschirm mit einer Diagonale von 4,8 Zoll (12,2 cm) und unterstützt zumindest in einigen Ländern den schnellen LTE-Datenfunk, wie Samsung am Donnerstagabend mitteilte. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von acht Megapixeln. An Bord ist auch ein NFC-Funkchip, mit dem mobile Bezahldienste umgesetzt werden können.

Das neue Samsung Galaxy S3 wartet mit Funktionen, die noch kein anderes Gerät hat, wie die Besitzererkennung durch die Handykamera. (Bild: dpa)

Als Konkurrenten für Apples „persönlichen Assistenten“ Siri, mit dem sich Nutzer des neuesten Modells iPhone 4S unterhalten können, verspricht Samsung beim Galaxy S3 ebenfalls eine intelligente Sprachsteuerung namens S Voice. Damit könne man zum Beispiel den Wecker am Morgen mit einem Wort um Aufschub bitten, aber auch im Gegensatz zur aktuellen Siri-Version Programme starten oder die Lautstärke ändern. Zudem erkennt das Telefon das Gesicht seines Besitzers. Mit der Funktion „AllShare Cast“ kann man Inhalte vom Telefon direkt auf Fernsehgeräte bringen. Die Batterie kann auch kabellos aufgeladen werden.

Die dritte Generation des Galaxy S läuft mit der neuesten Version des Google-Betriebssystems Android. Das Telefon soll Ende Mai zunächst in Europa auf den Markt kommen und ist auch zum offiziellen Handy der Olympischen Sommerspiele in London erklärt worden.

Patentkrieg dauert an

Samsung und Apple stecken in einem erbitterten Patentkrieg fest. Apple hatte den weltweit geführten Streit losgetreten, weil es Technik und Design seines iPhones von Samsung kopiert sah. Die Vorstellung des Galaxy S3 dürfte den Streit nicht entspannen. Apple-Fans beim Kurznachrichtendienst Twitter fühlten sich etwa von der Sprachsteuerung sofort an Siri erinnert und von „AllShare Cast“ an die Apple-Funktion AirPlay.

In dem Patentstreit soll im Juli ein großer Prozess in Kalifornien mit gegenseitigen Vorwürfen beginnen. Das Gericht ordnete davor einen letzten Schlchtungsversuch an, der für den 21. und 22. Mai geplant ist.

S3 erkennt Besitzer

Zugleich hat das Galaxy S3 Funktionen, die noch kein anderes Gerät besitzt. So erkennt die Kamera an der Bildschirmseite, wenn die Augen eines Nutzers auf das Telefon gerichtet sind. Wenn es der Besitzer ist, erwacht das Handy automatisch aus dem Schlafmodus. Wenn die Kamera merkt, dass der Bildschirm nicht mehr angesehen wird, geht er aus.

Der Bildschirm des Galaxy S3 ist mit 4,8 Zoll außerordentlich groß. Andere Android-Modelle kommen zum Beispiel auf 4,3 oder 4,5 Zoll. Apple begnügt sich bei den iPhones seit der ersten Generation mit 3,5 Zoll. Befürworter dieser Bildschirmgröße argumentieren, dass damit das Telefon leichter mit einer Hand bedient werden könne.

Samsung – Nummer eins

Samsung hat sich im vergangenen Quartal nach Berechnungen von Marktforschern wieder an die Spitze des Smartphone-Marktes vor Apple mit seinem iPhone gesetzt. Nach Zahlen der Firma IDC kam Samsung auf 42 Millionen verkaufte Computer-Telefone und einen Marktanteil von knapp 30 Prozent.

Der südkoreanische Konzern gibt selbst keine Absatzzahlen bekannt, die Berechnungen der Marktforscher sind die einzige Orientierung. Apple verkaufte im ersten Quartal 35,1 Millionen iPhones. Die beiden Unternehmen füllen zusammen gut die Hälfte des Smartphone-Marktes aus und lassen Rivalen immer weniger Platz. Was die Gewinne angeht, ist Apple sowieso einsame Spitze in der Branche, weil die iPhones teurer sind und Samsung zahlreiche günstigere Smartphones im Angebot hat.

Gefahr für Konkurrenz

Während die Galaxy-S-Modelle stets vor allem am jeweils aktuellen iPhone gemessen werden, ist ihr Effekt innerhalb des Android-Lagers meist noch größer. Der Samsung-Marktanteil ist zuletzt auch auf Kosten anderer Android-Hersteller wie HTC, Motorola oder Sony gewachsen, die jeweils eigene Spitzenmodelle im Angebot haben.