„Müssen darauf vorbereitet sein“

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(dpa)

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EZB-Ratsmitglied Yves Mersch, hat im Kampf gegen die Kreditklemme in Teilen der Eurozone einen besseren Kapitalmarktzugang für Unternehmen gefordert.

Noch sei die Nachfrage nach Unternehmenskrediten zwar sehr verhalten, sagte der Top-Manager der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag auf einer Konferenz in München. „Dennoch sollten wir eventuelle Finanzierungshindernisse frühzeitig aus dem Weg räumen, damit sie die zarte Konjunkturbelebung nicht zunichtemachen“, betonte Mersch laut Redetext. „Wenn die Nachfrage nach Unternehmenskrediten wieder zunimmt, müssen wir darauf vorbereitet sein.“

In der Euro-Zone wurden im Januar 2,2 Prozent weniger Darlehen vergeben als im Vorjahresmonat, vor allem im Süden des Währungsraums herrscht weiter eine Kreditklemme. Dies hat mehrere Gründe: Wegen der noch mauen Konjunktur fragen Firmen eher wenig neue Kredite nach. Zudem knausern viele Banken und scheuen sich, wacklige Geschäfte zu machen. Denn die Geldhäuser müssen sich von der EZB zu ihren riskanten Portfolios durchleuchten lassen. Anschließend wird bei einem Stresstest überprüft, wie die Banken Krisen überstehen würden.

Handlungsbedarf

Mersch sieht Handlungsbedarf auf drei Ebenen, damit bei anziehender Konjunktur ausreichend Geld für Investitionen zur Verfügung steht. Der Bankensektor müsse sich gründlich sanieren, wobei die geplante Bankenunion helfen könne. Zudem müsse es für Firmen leichter sein, sich über den Kapitalmarkt zu finanzieren. Hier sei es notwendig, die Regulierung von Wertpapieren in den EU-Staaten besser aufeinander abzustimmen. Ferner bräuchten Mittelständler Hilfe bei der Finanzierung, betonte Mersch. Dies könne etwa indirekt über den Verbriefungsmarkt geschehen oder direkt über staatliche Bürgschaften für Bankkredite. Wichtig seien gemeinsame Lösungen im Euroraum.