Led-Zeppelin-Gitarrist und Mastermind Jimmy Page hat sich im Prozess um seine erfolgreichste Komposition, „Stairway To Heaven“, wenig kooperativ gezeigt. Am Donnerstag in den Zeugenstand gerufen, wurde er gefragt, ob er das Intro der legendären Rockballade mit dem Song „Taurus“ Note für Note durchgehen wolle. „Nicht unbedingt“, sagte der 72-Jährige.
In dem in Los Angeles stattfindenn Prozess geht es um die Klage der Erben des verstorbenen Songwriters Randy Wolfe, Page und Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant hätten sich bei der Einleitung ihrer Rockballade bei „Taurus“ bedient. Page kam mit Gitarre ins Gericht, spielte aber keinen Ton. Das machte der Gitarrenlehrer Kevin Hanson. Hanson sagte, beide Songs seien nahezu identisch. „In meinen Ohren klingen sie wie ein und dasselbe Stück Musik“ sagte er.
Hier die beiden Songs:
Hanson räumte allerdings im Kreuzverhör ein, dass er sehr wohl „Stairway To Heaven“ von „Taurus“ unterscheiden könne, wenn er die Originalaufnahmen höre. Ein weiterer von den Klägern gerufener Experte, der Musikprofessor Alexander Stewart, sagte, er habe in fünf Kategorien Übereinstimmungen zwischen beiden Stücken gefunden: Akkordfolge, Notenwerte, ähnliche Arpeggios und Zweiklänge.
Die absteigende Akkordfolge werde in der Musik aber seit dem 16. Jahrhundert genutzt, und es gebe mehr als 65 Lieder mit ähnlicher Konstruktion – darunter „My Funny Valentine“, „Michelle“ von den Beatles und „Chim Chim Cher-ee“ aus dem Film „Mary Poppins“. Keiner davon enthalte alle fünf Elemente der Übereinstimmung, die er zwischen „Stairway» und „Taurus» gefunden habe.
Der Anwalt der Kläger, Francis Malofiy, fragte Page zum Schluss, ob „Chim Chim Cher-ee“ seine Inspiration für „Stairway To Heaven» gewesen sei. Page verneinte lächelnd: „Ich denke, ich habe gesagt, dass die Akkordfolge sehr ähnlich ist, weil es sie seit einer Ewigkeit gibt.“
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