Am Donnerstag wiederholt sich quasi der Verhandlungsverlauf der Vortage. Im Zeugenstand steht erneut der frühere Chef der Kriminalpolizei Armand Schwockweiler, in den Jahren der Bommeleeër-Affäre Chef der Ermittler. Alles dreht sich um erneut um die Spur Ben Geiben, 1985 einer der Hauptverdächtigen.
Im Raum steht die Frage, warum die Beobachtung Geibens nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Eine schlüssige Antwort hatte Schockweiler in den vergangenen Tagen nicht geben können. Die Spur Geiben wurde nicht mehr verfolgt, weil man keine Informationen aus Brüssel bekam. Dort waren die belgischen Polizeikollegen um Amstshilfe gebeten worden. Geiben wohnte während den Monaten der Bombenattentate in Belgien. Schockweiler selbst hat sich zu keinem Zeitpunkt um Infos aus Brüssel bemüht.
Schockweiler war Chef der Ermittler, muss aber vor Gericht zugeben, dass er kaum Zeit für seine eigentliche Arbeit, da er mit anderen Aufgaben zugeschüttet wurde. „Mein großes Problem war mein Mangel an Präsenz in diesem Dienst“, so Schockweiler. Er sei total ausgelastet gewesen. Er sei nicht der wichtigste Mann bei den Ermittlungen gewesen.
Erneut wird die Insider-Spur thematisiert. Was die Täter bei ihren Taten motivierte, fragt Staatsanwalt Georges Oswald. „Die Gendarmerie sollte auf den Arm genommen werden. Es sollte Angst bei den Institutionen geschürt werden. Der Staat wurde auf den Arm genommen. Ich selber fühlte mich auch veräppelt“, antwortet Schockweiler. Ob er, Schockweiler, die Täter kenne? Nein, er habe keine Ahnung, wer dahinter stecken könne.
Die Verhandlungswoche ist beendet. Der Prozess wird am Montag mit dem Journalisten Marc Thoma fortgesetzt. Er soll in den Zeugenstand. Nachfolgen wird Colonel Aloyse Harpes, in den 1980er Jahren Gendarmerie-Chef.
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