Sanierung nach 108 Jahren

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LUXEMBURG - Das Parlament beschäftigt sich am Dienstag mit der bereits länger angekündigten Sanierung des von 1900 bis 1903 errichteten „Pont Adolphe“.

Aufgrund der zentralen Verkehrslage wird während der Dauer der Sanierung eine Behelfsbrücke errichtet, die inklusive Nebenkosten 23 Millionen Euro kosten wird.

Die Brücke, die nach ihrer Eröffnung am 14. Juli 1903 mit einer Spannweite des zentralen Bogens von 84,65 Meter den Weltrekord einer Steinbrücke hielt, hat bereits mehrere Renovierungen hinter sich. So erlebte sie 1961/62 ein erstes Mal größere Sanierungsarbeiten. Weitere kleinere Arbeiten wurden 1976 durchgeführt. Als die Straßenbauverwaltung die Brücke 1990 unter die Lupe nahm, wurden zahlreiche kreuz und quer verlaufende Risse festgestellt; viele der Steine hatten außerdem unter den (sauren) Niederschlägen der Jahrzehnte gelitten.

Sanierung notwendig

Das Bauwerk wurde provisorisch stabilisiert. Nach weiteren Stabilitätsproblemen im Jahre 2005 wurden zahlreiche Messinstrumente angebracht, welche die Brücke genau überwachen.

Dass eine tiefgreifende Sanierung notwendig ist, darüber herrscht Konsens; allerdings wurden mehrere Projekte verworfen, da sie dem Charakter der über 100-jährigen nicht gerecht geworden wären. Festgehalten wurde schließlich die sanfte Renovierung der Steinbrücke und die Errichtung einer Behelfsbrücke während der Arbeiten.

Trambau berücksichtigt

Diese sollen nun kurzfristig anlaufen. Im Rahmen der Sanierung des „Pont Adolphe“ wird dieser dann auf beiden Seiten um 75 Zentimeter verbreitert werden. Nach der Renovierung wird die nutzbare Breite des Bauwerks 18,7 Meter betragen. Hiervon sind 7,50 Meter für die Trasse der Tram (die 2014 gebaut werden soll) vorgesehen, auf zwei 3 Meter breiten Spuren wird der Autoverkehr zirkulieren und zwei Bürgersteige von jeweils 2,10 Meter sind eingeplant.

Ob im Rahmen der Sanierung das große zentrale Wappen an der Brücke in seiner ursprünglichen Form wieder angebracht werden wird, ist noch offen.

Sanierungskosten

Die Kosten der Sanierung sind ebenfalls noch nicht definitiv bekannt. Ein weiteres Finanzierungsgesetz wird hierfür im Parlament verabschiedet werden müssen. Am Dienstag wird nur über die 23 Millionen debattiert, die der Bau und der Abriss der Behelfsbrücke kosten werden.

2014 soll die Baustelle, die in den demnächst anlaufen wird, abgeschlossen sein: Rechtzeitig also für die hauptstädtische Trambahn.