Personalwechsel ist nichts als „regelmäßiger Austausch“

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Gibt es bei der „Integrated Biobank of Luxembourg“, einer der zentralen Einrichtungen der noch jungen Forschungsstandortes Luxemburg, auffällig viele Personalwechsel? Nein, sagen die zuständigen Minister.

Die „Integrated Biobank of Luxembourg“ (IBBL) wurde 2008 als gemeinsamer kollaborativer Zusammenschluss der Universität Luxemburg und der drei Forschungszentren „CRP Santé“, „CRP Henri Tudor“ und „CRP Gabriel Lippmann“ in Form einer gemeinnützigen und unabhängigen Stiftung mit eigenem Aufsichtsrat gegründet.

Wie die zuständigen Minister für Gesundheit und Forschung, Mars di Bartolomeo und François Biltgen, in ihrer gemeinsamen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des ADR-Abgeordneten Jean Colombera erklären, wurde im Sommer 2009 ein Direktor für die IBBL ernannt. Besagte Person habe diesen Posten Anfang 2010 allerdings in beidseitigem Einverständnis verlassen, mit dem Vorhaben, ein unabhängiges Beratungsunternehmen im Biobankenbereich in Frankreich zu gründen.

In Dr. Bob Phillips sei aber ein hervorragender Nachfolger gefunden worden. Seit dem 15. Juli 2010 leite er die IBBL. Vor seiner Ernennung war Dr. Phillips unter anderem „Deputy Director“ des Ontario Institute for Cancer Research und „Executive Director“ des Canadian Partnership for Tomorrow Project.

Mobilität

Umfassende Kenntnisse im biomedizinischen Bereich, insbesondere in der Anwendung von neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen im Bereich der personalisierten Medizin, würden Dr. Phillips zu einem wertvollen Partner sowohl für Forschungsinstitute als auch für den gesamten Gesundheitssektor machen, erklären Di Bartolomeo und Biltgen in ihrem Schreiben.
Phillips soll die Aufbauarbeit der IBBL, die unter dem vorhergehenden Direktor begonnen wurde, weiterführen. Es sei geplant, dass die IBBL und ihr neuer Direktor nach den Sommerferien den Parlamentsausschüssen „Gesundheit“ und „Forschung“ ihre weiteren Pläne vorstellen würden.

Ihnen sei nicht bekannt, so die Minister für Forschung und für Gesundheit, dass andere Wissenschaftler die IBBL in der kurzen Zeit ihres Bestehens verlassen hätten. Dass in einem Forschungsinstitut wie dem „CRP-Santé“ ein regelmäßiger Austausch von Forschern erfolge, sei nicht nur Ausdruck einer dynamischen Forschungslandschaft, Mobilität sei zudem auch Bestandteil einer richtig verstandenen Forschungspolitik.

Der Beruf des Forschers bedinge, vor allem zu Anfang der beruflichen Karriere, generell eine höhere Mobilität als andere Berufe. Dies führe dazu, dass auch in den Luxemburger Forschungszentren ein regelmäßiger Austausch von Forschern erfolge. Auch die Abwanderung von Forschern im Laufe ihrer Berufslaufbahn in Richtung Privatwirtschaft und öffentliche Verwaltung müsse unter dem Strich als Kompetenzgewinn für die Gesellschaft angesehen werden. Hier müsse man richtigerweise eher von „brain circulation“ als „brain drain“ sprechen, so die Minister.

Sie erinnern denn auch daran, dass die „Attract“- und „Pearl“-Programme des nationalen Forschungsfonds die Mission haben, junge, gut ausgebildete und brillante Forscher aus dem Ausland (wieder) nach Luxemburg zu ziehen, damit sie mit ihren Fähigkeiten der Entwicklung der Forschungslandschaft in Luxemburg zur Verfügung stehen.

tw