Ministerin droht mit Quotenregelung

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Nach den Parlamentswahlen 2009 entschied die Regierung, in Sachen Gleichberechtigung aktiver zu werden. Das Programm der „actions positives“ wurde auf den öffentlichen Dienst ausgeweitet.

Die erste Etappe war eine freiwillige Umfrage in den Verwaltungen. Dort hielt sich das Interesse daran jedoch in Grenzen.

Der Frauenanteil im öffentlichen Dienst liegt bei 48 Prozent, ihr Anteil in Führungspositionen beträgt allerdings nur 20 Prozent. Sie sei keine Anhängerin einer Quotenregelung, sagte die Ministerin für Chancengleichheit Françoise Hetto-Gaasch, aber wenn sich die Situation nicht verbessere, werde die Regierung ein entsprechendes Gesetzesprojekt vorlegen. Damit Frauen auf allen Ebenen gleichberechtigt werden, bedürfe es vor allem paritätischer Besetzung in den leitenden Positionen. Das würde automatisch Probleme auf anderen Ebenen mindern.

So geben z.B. 65 Prozent der Befragten an, dass sie ihr Privatleben und ihre Arbeit in Einklang bringen können. Allerdings sagen dies vor allem Männer. Es sind aber mehrheitlich Frauen, die sich tagsüber um die Kinder kümmern, was wiederum eine spezielle Arbeitszeitgestaltung erfordert. Es sind daher auch vor allem Frauen, die von einer solchen profitieren, wenn verfügbar. Teilzeitarbeit z.B. wird vor allem von ihnen genutzt. Nur fünf bis 25 Prozent der Männer zeigen daran Interesse.

Mobile Arbeitszeiten

Dies sind einige der Resultate der Umfrage, die in fünf Verwaltungen durchgeführt wurde. (Ob sie an der Aktion teilnehmen wollten oder nicht, war jeder Verwaltung selbst überlassen.) Um zu wissen, welche positive Maßnahmen man ergreifen kann, müsse man erst wissen, wo wie zufrieden die Beschäftigten sind, hieß es am Mittwoch bei der Vorstellung der Umfrage.

So wünschen sich z.B. viele Beamtinnen mobile Arbeitszeiten, eine Möglichkeit, die aber nicht in allen Verwaltungen angeboten wird. Die delegierte Ministerin für den öffentlichen Dienst, Octavie Modert, wies auf eine mögliche Ausweitung auf alle Verwaltungen hin.