Im 19. Jahrhundert wollten viele weg

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Die Ausländerquote von über 40 Prozent ist der Beweis: Luxemburg ist zu einem Einwanderungsland geworden. Dies war aber nicht immer so. Im 19. Jahrhundert gab es eine große Auswanderungswelle.

Armut, Krankheit, fehlende Arbeit führten dazu, dass immer mehr Menschen ihr Heil in der sogenannten „Neuen Welt“ suchten und nach Amerika auswanderten. Schätzungen von Historikern zufolge wollten etwa 50.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Manche schafften es jedoch nicht. Zeugnis davon legt Grevels, ein neu entstandenes Dorf in Luxemburg. Andere Ausreiswillige wiederum schafften den Sprung über den großen Teich.

René Daubenfeld hat 1996 angefangen, biografische Daten über die Auswanderer zu sammeln. Er hat in der Zwischenzeit über 1.000 Amerikaner luxemburgischer Abstammung in seiner Datenbank aufgelistet.

Etwa 46.000 Nachkommen

Eine Volkszählung von 1860 in den USA zeigt, dass damals schon mindestens 6.000 US-Amerikaner luxemburgische Vorfahren hatten. Laut rezenten Informationen der amerikanischen Volkszählungsbehörde gaben 2008 insgesamt 46.415 Einwohner der Vereinigten Staaten an, von Luxemburgern direkt abzustammen. Und 830 sagten, sie würden zu Hause Luxemburgisch sprechen.

Die Vereinigung „Building Bridges“ will den Kontakt zwischen Luxemburgern und Nachfahren der Auswanderer wieder herstellen. Nach den großen Erfolgen in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2009 organisiert die Vereinigung in Zusammenarbeit mit dem „Luxembourg American Cultural Society“ auch 2011 wieder eine Reise in die Vereinigten Staaten. Den Teilnehmern bietet sich die Gelegenheit, vom 21. Mai bis zum 6. Juni auf den Spuren der Luxemburger Auswanderer in die US-Staaten Illinois, Iowa, Minnesota, Nebraska und Wisconsin zu wandern. Ein besonderer Wert wird dabei auf den Kontakt mit den Nachkommen der luxemburgischen Auswanderer gelegt.

Ahnenforscher, meldet euch!

Die Gruppe besucht unter anderem folgende Ortschaften, wo Nachfahren von luxemburgischen Auswanderern leben: Saint Donatus, Iowa – Dubuque – Earling – Remsen – Bellwood in Nebraska, New Ulm – Sleepye Eye – Saint Cloud – Winona – Rollingstone mit dem Marnach House – Caledonia – La Crosse – Port Washington – Belgium mit dem neuen Luxemburgisch-Amerikanischem Kulturzentrum – Aurora – Chicago … Außerdem wird den Ahneforschern die Gelegenheit geboten, die Archive und Friedhöfe in verschiedenen Städten zu besuchen.

Weitere Informationen über die Reise und luxemburgische Auswanderer in Amerika findet man auf www.haffren.lu und auf www.luxamculturalsociety.org