Basket EschBild trifft auf Ball: Seriegrafien von Jean-Marie Biwer zur Jugendförderung 

Basket Esch / Bild trifft auf Ball: Seriegrafien von Jean-Marie Biwer zur Jugendförderung 
Jean-Marie Biwer Foto: Simone Mathias/Editpress

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Dass Kunst und Sport nicht zusammenpassen, ist ein gängiges Vorurteil, welches vom Basketball Esch jedes Jahr aufs Neue widerlegt wird. Seit 2002 bietet der Verein die Möglichkeit, wertvolle Kunst zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben – und das für einen guten Zweck.

Jahr für Jahr bringt der Club eine Serigrafie eines zeitgenössischen luxemburgischen Künstlers heraus. Darunter findet man bekannte Namen wie Robert Brandy, Nadine Cloos und Moritz Ney – um nur einige zu nennen. 2010 hatte der Verein eine Ausstellung mit allen bis dahin tätigen Künstlern in der Galerie Schlassgoart in Esch organisiert. Jeder Künstler stellte damals vier Bilder aus. 

Die diesjährige Serigrafie trägt die Nummer 17 und stammt von Jean-Marie Biwer, der einem breiteren Publikum – allein durch seine aktuelle Ausstellung im städtischen Mudam – bekannt ist.

Am Anfang stand die Frage, wie man den Basket Esch (gegründet 1959) finanziell unterstützen kann und gleichzeitig Kunst für jede und jeden erschwinglich macht. So kam der Vizepräsident des Escher Basketvereins, Claude Baer, auf die Idee, durch Kunst den Sport zu unterstützen. Die Erlöse aus dem Serigrafie-Verkauf kommen der Jugendkommission des Vereins zugute, die diese Mittel zur Förderung des Nachwuchses nutzt. Allerdings profitiert nicht nur der Club von dieser Aktion, sondern auch der jeweilige Künstler. Darüber hinaus bedeutet diese Initiative, dass weniger bekannte Künstler ein breiteres Publikum erreichen. Auch Sportfans, die nichts mit Kunst am Hut haben, aber den Verein unterstützen möchten, werden so fast beiläufig an Kunst herangeführt. Auf der anderen Seite kann der Erwerb von Kunst auch eine Wertanlage sein, oder wie Jean Paul (1763) es formulierte: „Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.“ 

Das diesjährige Miotiv der Seriegrafie des Basket Esch
Das diesjährige Miotiv der Seriegrafie des Basket Esch Foto: Simone Mathias/Editpress

Der Künstler

Etwas anderes als sich mit Kunst zu beschäftigen, kam für den gebürtigen Düdelinger Jean-Marie Biwer nie in Frage. Der freischaffende Künstler begann nach dem Studium an der „Ecole des arts et métiers“ in Luxemburg noch eine Fotografenlehre. Früh befasste er sich mit der Gegenstandsmalerei. Ein Leitmotiv sind dabei Bäume. So sind auch auf der diesjährigen Serigrafie Birken dargestellt, die als Symbole der Liebe und des Glücks fungieren und im Mittelalter als Schutz vor bösen Geistern dienten. Auf dem vom Basketballverein ausgesuchten Bild ragen drei Birkenstämme in einen sonnendurchleuchteten blauen Himmel hinauf. Mittig befindet sich ein kleiner zarter Stamm, der rechts und links von starken Stämmen flankiert wird, die sich schützend neben den kleinen Stamm stellen. Anhand der grünen Triebe lässt sich erkennen, dass es Frühling ist: die Zeit des Neubeginns und der Erneuerung.

Gedruckt wird die Serigrafie in den „Ateliers protégés“ in Ehleringen. In diesen Ateliers arbeiten Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden. Bei dem sehr aufwändigen Siebdruck wird, wie das Wort schon sagt, Farbe in mehreren Schichten durch ein Sieb, das als Druckform dient, auf die Druckunterlage aufgetragen. Diese Technik beruht auf alten asiatischen Vorbildern und hatte ihren Höhepunkt in der Pop-Art-Zeit. 

Erwerben kann man die Serigrafien über Claude Baer, E-Mail: biba@pt.lu. Es ist auch möglich, zu abonnieren und dadurch jährlich den aktuellen Druck oder auch Drucke aus den vergangenen Jahren zu erhalten. Jeder Druck wird nummeriert und vom Künstler signiert.