Die Krise hat sich im letzten Jahr unmittelbar auf die Haushalte Luxemburgs ausgewirkt. 2009 stieg das Armutsrisiko auf 14,9 Prozent an. Im Vorjahr waren es noch 13,4 Prozent. Auch unter Berücksichtigung der Fehlerquote müsse man eine Zunahme des Armutsrisikos feststellen, so Statec-Direktor Serge Allegrezza am Donnerstag bei der Vorstellung des Berichts.
Als armutsgefährdert werden Haushalte bezeichnet, die über weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens verfügen. Bei einem 1-Mann-Haushalt waren das im letzten Jahr 1.588 Euro, bei einem Haushalt mit zwei Kindern 3.335 Euro monatlich. Der Medianwert teilt die Bevölkerung ihrem Einkommen nach in zwei gleiche Teile, wobei die eine Hälfte mehr, die andere weniger zur Verfügung hat.
Alleinerzieher besonders gefährdet
Gefährdet sind vor allem alleinerziehende Haushalte und kinderreiche Familien. Hier stieg das Risiko, in die Armut abzurutschen, von 44 Prozent auf 52 Prozent an. Stark gefährdet sind ebenfalls junge Haushalte. In der Altersgruppe der 18-24jährigen sind 21,2 Prozent der Haushalte armutsgefährdet. Ein ähnliches Schicksal drohte im letzten Jahr 45,3 Prozent der Arbeitslosen. Das gute Sozialsystem schützt hingegen die ältere Bevölkerung vor Armut. Bei den über 60jährigen betrug das Armutsrisiko 6 Prozent. 2008 waren es 5,4 Prozent.
Der von Statec erstellte Bericht wurde am Donnerstagmorgen in Anwesenheit von Beschäftigungsminister Nicolas Schmit vorgestellt.
c.mol./lmo
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