Junckers „cooler Stil“

Junckers „cooler Stil“
(AFP/Janek Skarzynski)

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Jean-Claude Junckers Diktatoren-Scherz beim EU-Ostpartnerschaftsgipfel in Riga hatte am Dienstag in Brüssel ein Nachspiel. Eine ungarische Journalistin will mehr wissen.

Ob Diktatoren-Scherze, Krawatten-Spielchen und herzliche Klapse: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte beim EU-Ostpartnerschaftsgipfel im lettischen Riga vergangene Woche den Spaßvogel gegeben.

Am Dienstag allerdings bohrte eine ungarische Journalistin in Brüssel während einer Pressekonferenz der EU-Kommission nach. „Warum benutzte Juncker das D-Wort (D für Diktator) zweimal,“ wollte sie vom obersten Pressesprecher der Kommission, Margaritis Schinas, wissen.

„Cooler Stil“

Dieser gab sich gelassen. „Juncker sei schließlich 33 Jahre im politischen Geschäft, davon alleine 19 Jahre als Premierminister. Er sei eben für seinen informellen und coolen Stil bekannt bekannt,“ verteidigt Schinas seinen Chef. Die Journalistin bohrte allerdings mehrmals nach. Schinas parierte.

Vergangenen Freitag sorgte die Begrüßung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban für Aufsehen. Als dieser sich zum Handschlag näherte, raunte Juncker die Worte „Der Diktator kommt“ (Link) in das Foyer der lettischen Nationalbibliothek. Dies geschah offensichtlich in ironisch-scherzhafter Anspielung auf Orbans oft kritisierten autoritären Regierungsstil.

Lettlands verdutzt dreinschauende Ministerpräsidentin Laimdota Straujuma sah dann, dass Juncker und Orban wohl häufiger so locker miteinander umgehen. Juncker wiederholte das Wort „Diktator“ noch einmal – beim Handschlag.

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