GazakriegVerlängerung der Feuerpause anvisiert – internationale Bemühungen werden verstärkt

Gazakrieg / Verlängerung der Feuerpause anvisiert – internationale Bemühungen werden verstärkt
Eine der beiden israelisch-russischen Geiseln, die von Hamas-Kämpfern bei dem Anschlag am 7. Oktober entführt und am 29. November freigelassen wurden, besteigt ein Fahrzeug im Sheba Medical Center in Ramat Gan Foto: AFP

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Nach tagelanger Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind die internationalen Bemühungen um eine weitere Verlängerung der Waffenruhe verstärkt worden.

US-Außenminister Antony Blinken kündigte gestern eine dritte Reise in den Nahen Osten an. Die Hamas zeigte sich zu einer Verlängerung der Feuerpause um weitere vier Tage bereit. Im Laufe des Mittwoch wurde die Freilassung weiterer Hamas-Geiseln erwartet.

Die islamistische Palästinenserorganisation habe die Vermittler über ihre Position informiert, erfuhr AFP aus Hamas-Kreisen. Bei einer Verlängerung um weitere vier Tage könnten „weitere israelische Gefangene freigelassen“ werden, die von der Hamas „und anderen Parteien festgehalten“ würden, hieß es.

Blinken sagte, die USA wollten sich „darauf konzentrieren, die Pause so weit wie möglich zu verlängern, damit wir mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe leisten können“. Es ist Blinkens dritter Besuch im Nahen Osten seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Tel Aviv und dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas in Ramallah.

Am Dienstag waren zwölf Geiseln von Kämpfern der Hamas und der mit ihr rivalisierenden Gruppierung Islamischer Dschihad an Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben worden. Israel bestätigte die Freilassung von zehn Israelis und zwei thailändischen Staatsbürgern.

Seit Inkrafttreten der Feuerpause am vergangenen Freitag wurden unter der Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA bisher insgesamt 60 israelische Frauen und Kinder sowie 21 weitere ausländische Geiseln, überwiegend Gastarbeiter aus Thailand, von der Hamas freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel bisher 180 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen.

Dschihadisten wollen weiterkämpfen

Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al Ansari, sagte am Dienstag vor Journalisten in Doha, die Vermittler bemühten sich um eine „nachhaltige Waffenruhe, die zu weiteren Verhandlungen und möglicherweise zu einem Ende … dieses Krieges führen wird“. Aus informierten Kreisen hieß es am Mittwoch, die Diskussionen seien „darauf fokussiert, auf der Vereinbarung über die verlängerte humanitäre Pause aufzubauen“.

Auch die G7-Staaten forderten eine weitere Verlängerung der Waffenruhe. „Wir unterstützen die weitere Verlängerung dieser Pause und künftige Pausen, die erforderlich sind, um die Hilfe zu verstärken und die Freilassung aller Geiseln zu ermöglichen“, hieß es in einer Erklärung.

Am Montag war die Feuerpause um zwei Tage bis Donnerstagfrüh verlängert worden. Der Vereinbarung zufolge sollen bis dahin noch weitere zehn israelische Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen sowie 30 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Die miteinander im Gazastreifen rivalisierenden islamistischen Palästinensergruppen gaben sich bei den von Militärparaden begleiteten Geisel-Übergaben am Dienstag demonstrativ einig. „Wir haben gezeigt, dass der Widerstand vereint ist“, sagte der Sprecher des Islamischen Dschihad, Mossaab al-Barim, nach der Übergabe der Geiseln der AFP. „Wir sind entschlossen, den Kampf fortzusetzen“, fügte er hinzu.