Fahnder haben im Saarland zugeschlagen

Fahnder haben im Saarland zugeschlagen
(dpa)

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Millionenbeträge sollen mutmaßliche Steuersünder nach Luxemburg geschafft haben. Jetzt schlugen die Fahnder an der Saar los - und sehen eine besonders hohe "kriminelle Energie" am Werk.

Nach der Auswertung der CD mit Bankdaten aus Luxemburg haben saarländische Steuerfahnder begonnen, Wohnungen und Firmenräume mutmaßlicher Steuersünder zu durchsuchen. Am Freitag hätten acht Fahnder ein „Objekt“ im Raum Merzig überprüft und größere Mengen Akten sichergestellt, berichtete Finanzstaatssekretär Gerhard Wack (CDU) in Saarbrücken.

Nach der seit Juni laufenden Auswertung sind laut Wack bisher 40 Fälle bekannt, die das Saarland betreffen. Darunter sei mindestens ein Dutzend „dicker Fische“. Bei ihnen bestehe der Verdacht auf Steuerhinterziehung in Höhe von jeweils mindestens 100.000 Euro. In diesen Fällen könnten Razzien beantragt werden.

Mindestens 35 Millionen Euro im Saarland

Die Ermittlungen dauern an. In den bisher bearbeiteten saarländischen Fällen gehe es um ein Anlagekapital von mindestens knapp 35 Millionen Euro. Diese Summe könne aber noch steigen, sagte Wack. Die mit Hilfe der ersten beiden CDs aufgedeckten 269 Fälle hätten dem Saarland mehr als 32 Millionen Euro an Steuern und Zinsen eingebracht.

Grundlage der Ermittlungen ist eine von Nordrhein-Westfalen angekaufte CD. Darauf sind die Namen von rund 3000 deutschen Kunden der Luxemburger Filiale einer britischen Bank verzeichnet. Bereits am Sonntag hatte die Staatsanwaltschaft in Bochum erste Razzien bestätigt, darunter bei einer Vermögensberatungsgesellschaft.

Die Luxemburger CD ist die dritte, die von deutschen Steuerbehörden angekauft worden ist. Im Vergleich zu den anderen CDs aus Liechtenstein und der Schweiz haben die Daten aus Luxemburg nach Ansicht der Fahnder eine „neue Qualität“. Sie seien von der „großen kriminellen Energie“ überrascht, mit denen Steuersünder offenbar versucht hätten, ihre Aktivitäten zu verschleiern.