Waldbrand weiter außer Kontrolle

Waldbrand weiter außer Kontrolle

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Großwaldbrand im Naturparadies des Tramuntana-Gebirges auf Mallorca ist nach drei Tagen weiter außer Kontrolle. Aber auch auf mehreren griechischen Inseln brennt es.

Die Flammen drangen unterdessen in ein Gebiet ein, in dem das Feuer nur aus der Luft bekämpft werden könne, teilte die Regionalregierung der spanischen Balearen-Inseln am Montag in Palma mit. Dort, im Gebiet Galatzó, sei inzwischen eine Finca mit 85 Touristen evakuiert worden, hieß es. Damit erhöhte sich die Zahl der seit Ausbruch des Feuers am Freitag im Nordwesten der Insel in Sicherheit gebrachten Menschen auf mehr als 800. Am Sonntag war unter anderem die Gemeinde Estellencs vollständig evakuiert worden. Rund 700 Menschen seien frühmorgens aus ihren Häusern geholt und in Sicherheit gebracht worden, teilte die Regierung der Balearen mit.

Auch in Griechenland fallen große Waldflächen den Flammen zum Opfer. (AP)

Rund 400 Angehörige der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Militärischen Nothilfeeinheit UME bekämpften am Montag die Flammen. Sie wurden nach Tageseinbruch wieder von 28 Flugzeugen und Hubschraubern unterstützt. Die Löscharbeiten wurden den Angaben zufolge weiterhin von starken Winden behindert. Ein Feuerwehrmann wurde wegen Dehydrierung ins Krankenhaus gebracht, ansonsten wurden zunächst aber keine Verletzten oder beschädigten Häuser gemeldet.

200 Hektar sind schon verbrannt

Nach vorläufigen Schätzungen wurden bislang rund 2000 Hektar Wald im Gebiet in der Nähe der Gemeinden Andratx und Estellencs zerstört. Das bisher verheerendste Feuer auf Mallorca wurde 1992 registriert, als im östlichen Gebiet um Artà 1960 Hektar den Flammen zum Opfer fielen.

Entwarnung gab es unterdessen auf dem Festland in der Gemeinde Vallirana etwa 20 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Dort konnte ein Waldbrand am Montagvormittag nach knapp 20 Stunden stabilisiert werden. Nach einer Evakuierungsaktion kehrten rund 200 Menschen wieder in ihre Häuser zurück.

In Griechenland brennt es auch

Aber nicht nur in Spanien wüten Waldbrände. Auf der griechischen Insel Rhodos war am Samstag in der Nähe des Ortes Istrios ein Feuer ausgebrochen und weitete sich dann deutlich aus. Den Behörden zufolge loderte die Feuerfront am Sonntag auf einer Breite von 30 Kilometern. Um mehrere Ortschaften wurden vorsorglich Brandschneisen geschlagen.

Über die Gemeindebezirke Lindos und den Süd-Rhodos wurde der Notstand ausgerufen, berichteten griechische Medien. Zeitweilig waren mehrere Dörfer bedroht, ein Ort wurde evakuiert. Seit der Nacht zum Sonntag wurden die Feuerwehrkräfte der Insel von Mannschaften vom Festland unterstützt.

Am Samstag brannte es auch auf Kreta. Ein Großfeuer in der Nähe des minoischen Palastes von Phaistos im Süden der Insel vernichtete nach Medienberichten eine große Fläche Buschland, aber auch Gewächshäuser und Anbauflächen. Der minoische Palast, nach Knossos die bedeutendste Ausgrabungsstätte der Insel, sei aber nicht bedroht gewesen, meldete der griechische Rundfunk. Im Radio beschwerte sich die Bürgermeisterin der Kommune Phaistos (Festos), Maria Patrakogiorgi-Anyfantaki, ein Löschhubschrauber sei erst vier Stunden nach dem Feueralarm eingetroffen. Das Feuer konnte am Sonntagmorgen teilweise unter Kontrolle gebracht werden.