Spanische Polizei sprengt erstmals Callboy-Ring

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In Spanien hat die Polizei erstmals einen Menschenhändler-Ring gesprengt, der Männer zur Prostitution zwang. In den vergangenen Wochen seien 14 mutmaßliche Drahtzieher, die überwiegend aus Brasilien stammen, und 17 mutmaßliche Callboys wegen illegalen Aufenthalts in Spanien festgenommen worden, erklärte die Polizei am Dienstag.

Die Verdächtigen sollen ihren Opfern Viagra, Kokain und andere Aufputschmittel gegeben haben, um sie rund um die Uhr für Sexdienste mit anderen Männern gefügig zu machen. „Wenn die Männer sich beschwerten oder Probleme machten, wurden sie von den Bandenführern bedroht, sogar mit dem Tod,“ hieß es in der Stellungnahme.

Die Opfer, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, sollen überwiegend aus Nordbrasilien stammen. Einigen seien legale Tätigkeiten als Tänzer oder Model versprochen worden. Anderen sei wiederum bewusst gewesen, dass sie in der Sexindustrie arbeiten müssten.
Sie hätten aber nicht geahnt, dass sie rund um die Uhr zur Verfügung stehen und von einer Provinz in die andere gebracht werden würden, erklärte der Ermittler Jose Nieto auf einer Pressekonferenz. Einmal angekommen, mussten sie die Hälfte ihrer Einkünfte an die Zuhälter abtreten und für Kost und Logis selbst aufkommen.

Nach Angaben Nietos ist das der erste Fall, bei dem spanische Behörden einen Menschenhändler-Ring auflösten, der Männer zur sexuellen Ausbeutung ins Land brachte.

AP