Hamburg: Polizei schließt Moschee wegen Terrorismusverdachts

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Die Polizei in Hamburg hat eine Moschee geschlossen, die jahrelang als Treffpunkt radikaler Islamisten galt. Die Innenbehörde habe die Vereinsräume sowie Wohnungen führender Mitglieder des deutsch-arabischen Gebetshauses im Stadtteil St. Georg am Montagmorgen durchsuchen lassen und das Vereinsvermögen beschlagnahmt, sagte Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus.

Der Kulturverein der Taiba-Moschee sei verboten worden, das Gebetshaus werde versiegelt. „Damit hat der Spuk hinter den Mauern am Steindamm endlich ein Ende“, betonte der CDU-Politiker. Das unter dem Namen Al-Kuds-Moschee bundesweit bekannt gewordene Gebetshaus war einer der Treffpunkte der Hamburger Terrorzelle vor mehr als neun Jahren. Dort hatten Mohammed Atta und die anderen Hamburger Studenten gebetet, bevor sie am 11. September 2001 Verkehrsflugzeuge ins World Trade Center in New York steuerten und tausende Menschen in den Tod rissen.

Ahlhaus, der sich am 25. August in der Hamburgischen Bürgerschaft zur Wahl als neuer Erster Bürgermeister stellt, sagte, die Moschee sei über viele Jahre „Hauptanziehungspunkt der dschihadistischen Szene“ gewesen, die in der Hansestadt auf etwa 45 Radikalen geschätzt wird. Dort hätten sich wiederholt Gruppen gebildet, um später gemeinsam zum bewaffneten Kampf nach Pakistan und Afghanistan aufzubrechen.

Als jüngstes Beispiel nannte der Innensenator die „Hamburger Reisegruppe“, die im März 2009 in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet ausgereist sei, um sich dort in einem militärischen Ausbildungslager zu heiligen Kriegern ausbilden zu lassen. Mit der Schließung der Moschee, die heute sei der islamistischen Szene ein wichtiges Symbol von bundesweiter Bedeutung genommen worden, sagte Manfred Murck, stellvertretender Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes. „Wir gehen davon aus, dass die Moschee seit Jahren den Terrorismus unterstützt hat.“

Reuters