Die EU-Kommissarin für Justiz und Grundrechte, Viviane Reding, hatte am Dienstag die Ausweisungspolitik von Staatspräsident Nicolas Sarkozy einer scharfen Kritik unterzogen und sogar einen Vergleich zur Minderheitenpolitik einzelner Länder im Zweiten Weltkrieg gezogen. Man habe den Eindruck, dass Personen aus einem EU-Mitgliedsland ausgewiesen werden, bloß weil sie einer ethnischen Minderheit angehören, so Reding. „Ich dachte, Europa werde nicht mehr Zeugin von derlei Situation nach den Zweiten Weltkrieg“. Sie sei auch schockiert darüber, von der französischen Regierung belogen worden zu sein, erklärte die Kommissarin.Siehe auch:
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Auf Radio RTL bezeichnete Frankreichs Europastaatssekretär Pierre Lellouche Redings Äußerungen aus unschicklichen Ausrutscher. „Le ton qu’elle a pris sur le thème ça suffit, ma patience a des limites, ça n’est pas comme cela que l’on s’adresse à un grand Etat“, sagte er.
Die EU-Kommission schließt legale Schritte gegen Frankreich nicht aus.
tageblatt.lu/afp
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