12.06.2015. Der Staatsanwalt von Marseille Brice Robin (r.) und Oberst François Daoust sprechen zur Absturzursache der Germanwingsmaschine. (dapd/Stephane de Sakutin)
Kopilot Andreas Lubitz litt nach Angaben des Ermittlers an einer Sehstörung und Psychose. Über 40 Ärzte hatte der Kopilot in diesem Zusammenhang konsultiert. Jetzt weitet die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Unbekannt aus, auch gegen die Lufthansa und Germanwings. (dapd/Stephane de Sakutin)
01.04.2015. Lufthansa-Chef Carsten Spohr (r.) besucht gemeinsam mit Germanwings-Chef Thomas Winkelmann den Absturzort in Südfrankreich. Spohr sicherte den Angehörigen längerfristige Hilfe zu. (dapd/Jean-Pierre Clatot)
Germanwings -Geschäftsführer Oliver Wagner hat sich bestürzt über den Flugzeugabsturz in Frankreich gezeigt. (Marius Becker)
Angehörige in Düsseldorf am Flughafen warten auf Neugigkeiten.
Flughafen Düsseldorf: Warten auf einen Flug, der nie ankommen wird... (Uwe Wojtuschak/Twitter)
Der französische Staatspräsident Francois Hollande: "Wahrscheinlich sind viele Deutsche ums Leben gekommen." (dapd/Thibault Camus)
Die Lufthansa, Germanwings und FlySWISS ändern ihre Logos in den Sozialen Netzwerken auf schwarz-weiss geändert (Twitter)
Auf Flightradar sieht man den Flug der Maschine und die Absturzstelle. (Flightradar)
Rettungskräfte auf dem Weg zur Unglückstelle bei Barcelonnette im Département Alpes-de-Haute-Provence. (dapd/Boris Horvat)
Die Absturzstelle liegt auf 2000 Meter Höhe. (Twitter)
Lufthansa-Chef Carsten Spohr (Mitte) sicherte den Angehörigen längerfristige Hilfe zu. (dapd/Jean-Pierre Clatot)
Ein Airbus A320 von Germanwings. (dpa)
28.03.2015. Der Copilot der Germanwings-Maschine Andreas Lubitz kannte die Absturz-Gegend in Südfrankreich aus seiner Jugend gut. (dapd/Jeff Pachoud)
Dort habe Lubitz mit seinem Segelflugclub mehrmals geübt. (dapd/Jeff Pachoud)
In der Kathedrale der Gemeinde Digne-les-Bains brannten am Samstag 150 Kerzen zur Erinnerung an die Toten. (dapd/Jeff Pachoud)
Eine zentrale Gedenkfeier wird es im Kölner Dom am 17. April geben. (dapd/Jeff Pachoud)
27.03.2015 Andreas Lubitz (27) war der Co-Pilot der Germanwings-Maschine, die am 24. März 2014 in den französischen Alpen in eine Felswand krachte. (Tageblatt)
26.03.2015 Die Polizei durchsucht die Düsseldorfer Wohnung und das Elternhaus im rheinland-pfälzischen Montabaur des Germanwings-Copiloten. (Fredrik von Erichsen)
Angehörige der Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen sind am Donnerstag mit sieben Bussen in der kleinen Ortschaft Le Vernet eingetroffen. (dapd/Boris Horvat)
Eine Kolone weißer Leichenwagen im deutschen Haltern am See. (dapd/Marcel Kusch)
Dort gedachten sie in unmittelbarer Nähe der Absturzstelle ihrer toten Kinder, Eltern und Geschwister. (dapd/Jeff Pachoud)
Das Bild zeigt das Cockpit des verunglückten Airbus A320 mit der Kennung D-AIPX der Fluggesellschaft Germanwings. Das Bild entstand im März diesen Jahres auf dem Flughafen in Düsseldorf nach einem der letzten Flüge vor dem Absturz der Maschine. (dpa)
Das Haus der Familie des Copiloten wird am Donnerstag von Polizisten bewacht. (Tageblatt/Michael Probst)
Andreas Lubitz (28) war der Co-Pilot der Germanwings-Maschine, die am 24. März 2014 in den französischen Alpen in eine Felswand krachte.
(Tageblatt/Michael Probst)
Eine Sicherheitstür zum Cockpit. Sie sind mit einem Zahlencode gesichert. Der Pilot soll versucht haben eine solche Tür aufzubrechen. (Tageblatt)
25.03.2015 Ein Jugendzentrum mit Sportanlagen wurde in der Nähe des Absturzortes als Trauerkapelle eingerichtet. Am Abend wurden erste Opfer geborgen. (Daniel Karmann)
BEA-Chef Rémi Jouty hat sich auf der Pressekonferenz nicht viel entlocken lassen. Es gibt eine Audio-Datei, die verwertbar ist. Zum Inhalt der Aufzeichnungen gab es auch auf viele Nachfragen hin keinen Kommentar. (dpa)
25.03.2015 Der französische Präsident Francois Hollande, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kommen in Seyne Les Alpes, Frankreich an. (Peter Kneffel)
Aus der Stadt am Rande des Ruhrgebiets kamen 16 Schüler und zwei Lehrer, die beim Absturz in den französischen Alpen ums Leben kamen. Nach und nach werden alle identifizierten Todesopfer in ihren Heimatländern zur Bestattung ausgeflogen. Die Opfer, die nicht identifiziert werden konnten, werden in einem gemeinsamen Grab in Le Vernes, nahe der Absturzstelle, begraben. (dapd/Rolf Vennenbernd)
Die Politiker wollen die Unglücksstelle besichtigen, wo der Germanwings A320 am 24.03. abgestürzt ist. (Tageblatt-Archiv/Handout)
(Tageblatt-Archiv/Handout)
(Tageblatt-Archiv/Handout)
(Tageblatt/Fabrice Balsamo)
Trauer um Opfer des Germanwings-Absturzes. (dapd/Maja Hitij)
Das mit der Auswertung des Flugschreibers betraute "Bureau d'Enquêtes et d'Analyses pour la sécurité de l'aviation civile" (BEA) hat erste Fotos der beschädigten Black Box veröffentlicht (dapd/-)
In dem abgestürzten Germanwings-Airbus saß eine Schülergruppe aus Deutschland. (dapd/Sascha Schuermann)
16 Schüler und zwei Lehrerinnen waren an Bord (dapd/Sascha Schuermann)
Blumen und Kerzen stehen vor der Schule in Haltern in Nordrhein-Wesfalen. (dapd/Sascha Schuermann)
Die Bergungsarbeiten nach dem Germanwings-Absturz gehen weiter. Die französische Justiz hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. (Sebastien Nogier)
24.03 Das Bild zeigt die Absturzstelle der Germanwings-Maschine. (dapd/Denis Bois)
Rettungskräfte seilen sich zur Absturzstelle hinunter. (dapd/Denis Bois)
06.05.2015. Zwischenbericht der Ermittler aus Frankreich ergibt, dass Kopilot Andreas L. bereits auf dem Hinflug nach Barcelona, den Autopiloten mehrfach auf eine zu niedrige Flughöhe eingestellt hat. (dapd/Foto Team Mueller)
Kurz vor dem Aufprall bewegte der Kopilot leicht das Steuer des Airbus - der Eingriff war jedoch nicht stark genug, um den Autopiloten außer Kraft zu setzen. (dapd/Marius Palmen)
Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine versammeln sich Rettungskräfte im französischen Seyne. (dapd/Anne-christine Poujoulat)
Die Absturzstelle ist nur mit Rettungshubschraubern erreichbar. (dapd/Anne-christine Poujoulat)
Zuvor hatte der 27-Jährige den Autopiloten auf eine Flughöhe von gut 30 Meter eingestellt und mehrfach das Tempo erhöht. (dapd/Yves Malenfer)
(Tageblatt-Archiv/Jean-paul Pelissier)
(Tageblatt-Archiv/Jean-paul Pelissier)
(Tageblatt-Archiv/Jean-paul Pelissier)
Nach dem Absturz einer Germanwings-Passagiermaschine am Dienstag (24. März) in Südfrankreich spielen sich dramatische Szenen am Flughafen von Barcelona ab. (Alejandro Garcia)
22.04.2015. Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr (l.), und der deutsche Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: Nach Auswertung aller Geräten und Daten steht abschließend fest, dass der Kopilot bewusst den Absturz der Germanwings-Maschine in Südfrankreich herbeigeführt hat. (Rainer Jensen)
Trauerende Angehörige werden betreut. (dapd/Lluis Gene)
(Tageblatt/Emilio Morenatti)
(Tageblatt/Emilio Morenatti)
(Tageblatt/Emilio Morenatti)
Gleiche Szenen am Flughafen von Düsseldorf. Dort werden ebenfalls Angehörige von Psychologen betreut. (Oliver Berg)
(Tageblatt/Frank Augstein)
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„Ich weiß doch nicht, was im Kopf dieses Copiloten vorgegangen ist.“ Das sagt Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag in Marseille. Die Angehörigen der Opfer werden sich diese Frage vielleicht bis ans Ende ihres Lebens stellen: Was ging in den letzten acht Minuten des Germanwings-Fluges 4U9525 im Kopf des Copiloten Andreas Lubitz (28) aus Montabaur vor?
Was ging in ihm vor, als der Flugkapitän wie verrückt gegen die Tür des Cockpits hämmerte und dabei „Lass mich rein!“ rief? Was ging in ihm vor, als der Tower in Marseille immer wieder versuchte, Kontakt zu ihm aufzunehmen, ihn aufforderte, den Notruf auszulösen? Und was ging in ihm vor, als im allerletzten Moment, kurz vor dem Aufprall, die Schreie der Passagiere ertönten? Man weiß es nicht, denn in der ganzen Zeit sprach der junge Mann kein einziges Wort.
Keine Hinweise
„Ich habe Probleme mit dem Begriff Selbstmord“, sagt der Staatsanwalt bei seiner Pressekonferenz. „Wenn man 150 Personen mit in den Tod reißt, ist das für mich eigentlich kein Selbstmord.“ Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt wenig später in Köln: „In unseren schlimmsten Alpträumen hätten wir uns nicht vorstellen können, dass sich eine solche Tragödie hier in unserem Konzern ereignen kann.“
Was kann einen Menschen dazu treiben, so etwas zu tun? Ein Motiv, das sich aufdrängt, wäre ideologische – religiöse – Verblendung. Aber darauf gibt es offenbar keine Hinweise.
Machtgefühl?
War es das Gefühl der Macht? Das Leben der Passagiere und der Besatzung liegt immer in den Händen der beiden Menschen im Cockpit. Wenn man in ein Auto steigt, ist das Unfallrisiko statistisch viel höher als bei einem Flug, aber am Steuer eines Wagens hat man das Gefühl, die Dinge selbst in der Hand zu haben. Im Flugzeug liefert man sich vollständig aus. Dieser Kontrollverlust ist die wichtigste Ursachen für Flugangst. Wer darunter leidet, wird jetzt ein noch mulmigeres Gefühl haben. Aber auch wer damit keine Probleme hat, wird sich in nächster Zeit wohl kaum mehr so entspannt wie bisher zurücklehnen können, wenn die sonore Stimme aus dem Cockpit sagt: «Guten Morgen, hier spricht Ihr Flugkapitän!»
Es gibt noch viele andere offene Fragen. Fasste der Copilot seine Entscheidung spontan? Er konnte vorher nicht mit Sicherheit wissen, dass der Flugkapitän das Cockpit verlassen und auf die Toilette gehen würde. Die Auswertung des Stimmenrekorders hat ergeben, dass Lubitz in der ersten Phase des Fluges noch ganz normal mit seinem Kollegen geplaudert und sogar Witze gemacht hat.
Netter Mensch
Als zurückhaltender und netter Mensch wird Lubitz beschrieben. Man weiß bisher nur wenig über den Mann, dessen Name nun plötzlich millionenfach im Internet eingegeben wird. Alles, was bekannt ist, deutet daraufhin, dass es ein Mensch war aus der Mitte der deutschen Gesellschaft. Um Copilot bei Germanwings werden zu können, hat er umfangreiche psychologische Tests durchlaufen. Einzige Auffälligkeit bisher: Er hat seine Ausbildung einmal unterbrochen. Aber dann hat er sie doch erfolgreich zuende geführt.
So kann man nicht ausschließen, dass letztlich alle Erklärungsversuche versagen werden. Wie hat es der Staatsanwalt noch gesagt: Man kann eben nicht in einen anderen Kopf hineinschauen.
Aber die Katastrophe des Fluges 4U9525 eröffnet nicht nur Einblicke in eine neue Dimension des Grauens. Sie zeigt auch, dass die Gesellschaft in einer Krisensituation „Reserven an Mitmenschlichkeit und Trost“ zu mobilisieren vermag, wie es der Historiker und Publizist Michael Stürmer ausdrückt. Die Notfallseelsorger, die Helfer in den Alpen, die Bewohner der Absturzregion, die Hinterbliebene aufnehmen – sie alle sind weiterhin für andere da. Auch an diesem schwarzen Tag.