Deutschland: 31 Schüler berichten über Missbrauch an Jesuiten-Kolleg

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Nach Aufdeckung des Missbrauchsskandals am Bad Godesberger Jesuiten-Gymnasium Aloisiuskolleg haben sich nach Informationen der "Kölnischen Rundschau" 30 ehemalige Schüler sowie ein Schüler von heute gemeldet.

Diese haben in den vergangenen vier Wochen Vorwürfe im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch vorgebracht, wie die Tageszeitung unter Berufung auf eine Arbeitsgruppe des Kollegs berichtet. Der Sprecher des Jesuitenkollegs, Robert Wittbrodt, erklärte, teilweise handele es sich um „heftige Berichte“ bis hin zu sexuellen Handlungen, teilweise seien es eher atmosphärische Schilderungen. Gegen sechs Patres würden Vorwürfe erhoben, von denen fünf inzwischen verstorben seien.

Der im Mittelpunkt der Anschuldigungen stehende Pater, ein 82-Jähriger, lebe demenzkrank in einem Pflegeheim. 20 Berichte ehemaliger Schüler richten sich nach Angaben des Sprechers gegen diesen Pater. Die heftigsten Anschuldigungen beträfen strafrechtlich verjährte Vorfälle in den 50er und 60er Jahren.
Allerdings ermittelt die Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge in einem Fall aus dem Jahr 2005 noch gegen den 82-Jährigen. Dieser betreffe einen Schüler, der noch heute am Aloisiuskolleg sei, hieß es. Der interne Arbeitskreis aus Vertretern der Schule und Elternschaft hat mit 25 Betroffenen Gespräche geführt. Wittbrodt sagte der Zeitung weiter, die Berichte seien sehr schlüssig. „Es gibt wenig Gründe, das nicht zu glauben.“ Der Rektor Theo Schneider hatte am 8. Februar seinen Rücktritt erklärt.

AP