Zurück im Nahen Osten

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Seit über einem Jahr verschafft sich Russland mehr politischen Spielraum im Nahen Osten. Man mag über die zugrunde liegende Motivation streiten, auch über die Vorgehensweise, aber einen Faktor muss man anerkennen: Moskau hat sich den Ruf als verlässlicher Partner erarbeitet.

Dies mag weniger glorreich sein, wenn es um Verbündete wie den syrischen Diktator Baschar al-Assad geht (selbst wenn die meisten Anwesenden bei den Friedensverhandlungen in Montreux wahrscheinlich gar nicht mehr an dessen Rücktritt denken …). Dennoch genießt Russland gerade im Nahen Osten im Gegensatz zu den USA erneut größeres Vertrauen.

Aktuellstes Beispiel: die Diskussionen über ein Gasprojekt zwischen Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas und der russischen Führungsspitze. Die zur Verhandlung stehenden Gazprom- und Technopromexport-Deals sowie die engere Kooperation in Sachen Landwirtschaft, Tourismus und Investitionen zeigen, wie sich Russland wieder Zugang zu einer Region verschafft hat, die bislang von den USA, der EU sowie der Türkei beeinflusst und zuletzt vernachlässigt wurde. Außerdem sucht Moskau die Nähe zu Israel, um nicht nur auf unberechenbare Akteure in Iran und Syrien zu setzen und seine Position in der Region langfristig zu stärken. Inwiefern die Russen als faire Vermittler wahrgenommen werden, steht auf einem anderen Blatt.