Wendehals

Wendehals

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Tatsache, dass manche Politiker des Öfteren und binnen einer gewissen Zeit eigenen Aussagen widersprechen – klarstellen nennt man das dann im Politikjargon –, gehört vielleicht zum Geschäft.

Vielleicht sind wir aber auch bloß bereits so abgestumpft, dass wir nichts mehr daran finden, wenn einige Politiker mal so, mal so, dem potenziellen Wahlvolk „nach dem Maul“ reden. Ungewöhnlich ist dann aber doch, wenn ein Politiker sich binnen einer Viertelstunde selbst widerspricht.

So geschehen am Samstag anlässlich des CSV-Nationalkongresses. Michel Wolter, alter und neuer CSV-Präsident, erklärte hier nämlich, dass die CSV sich in Sachen Schulreform aktiv einbringen werde. Dies, obwohl man ja eigentlich ganz einfach abwarten könne, wer in dem „Boxkampf“ zwischen LSAP-Ministerin und Gewerkschaften die meisten Hiebe einstecke, und den „Angeschlagensten“ dann selbst zu Fall bringen. Sehr nobel.

Blöd nur, dass Wolter kurz zuvor, bei der Klarstellung der CSV-Position in Sachen Rauchverbot (wenn auch nur indirekt), darlegte, dass ein solch fairer Umgang mit politischen „Partnern“ nicht zu seinen Gewohnheiten gehört. In Sachen Rauchverbot ließ die CSV den sozialistischen Gesundheitsminister nämlich vorpreschen, um mittlerweile den von Horesca und Petitionen etwas angeschlagenen Mars di Bartolomeo zu „erledigen“. Zu Beginn der Diskussionen hörte man hier nichts von der CSV. Man (bzw. Wolter) zog es vor, erst einmal abzuwarten. Ähnlich scheint er nun auch in Sachen Pensionsreform vorgehen zu wollen.

Wie gut, dass CSV-Premier Juncker am Samstag daran erinnerte, dass in der Koalition eigentlich alles sehr gut laufe.