Wahnwitz versus Vernunft

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Benjamin „Bibi“ Netanjahu pflanzte einen Baum und stieß die internationale Gemeinschaft vor den Kopf. Diese symbolische Geste in einer jüdischen Siedlung nahe Jerusalem und die ungeheuerliche Aussage „Wir bleiben hier, wir bauen hier“ haben eine verheerende Bedeutung.

MICHELLE CLOOS
mcloos@tageblatt.lu

Damit erhebt der israelische Premier Anspruch auf Teile des palästinensischen Westjordanlandes, und die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen rückt wohl in unabsehbare Ferne. Seit der mörderischen Gaza-Offensive weiten sich die Kolonien im Westjordanland weiter aus und zerstückeln das palästinensische Gebiet. Und die Welt sieht still und tatenlos zu?
Nein, nicht die ganze Welt. Gestern bezeichnete Außenminister Jean Asselborn den von Netanjahu verbreiteten Unfug als „inakzeptabel“. Diese Stellungnahme ist nicht nur richtig, sondern zeugt auch von politischer Courage.
Ein kleines Land wie Luxemburg verteidigt keine persönlichen oder geopolitischen Interessen im Nahen Osten. Und Asselborn sagte nur, was die Räson, das internationale Recht und das menschliche Gewissen einem jeden Politiker diktieren sollten. Doch nur wenige wagen es, Israels Wahnwitz mit solcher Vernunft zu begegnen.