Viel Lärm um nichts

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Nach zwei Pressekonferenzen, bei denen die einzige Nachricht lautete: „Wir haben nichts zu sagen“, gab die Ärztevertretung AMMD am Mittwoch das Ende ihres „Streiks“ bekannt.

CLAUDE MOLINARO
cmolinaro@tageblatt.lu

Was für einen großartigen Sieg sie nun verbuchen können! Sie haben zwar alles versucht, aber… was haben sie letztlich erreicht? War es einfach nur Naivität anzukündigen, die Aktion so lange fortführen zu wollen, bis der Minister sein Gesetzesvorhaben zurückzieht? Die Forderung der Ärzte nach einem Rückzug des Textes war zu keinem Zeitpunkt realistisch. Am Ende mussten sie einen Rückzieher machen. Hätten sie von Anfang an nur auf punktuelle Änderungen gepocht, stünden sie jetzt als strahlende Sieger da.

Dass der Staatsrat gerade zwei „oppositions formelles“ bezüglich Abänderungen anmeldete, die auf ihr Bestreben in das Gesetzesvorhaben einflossen, muss besonders schmerzen. Von Anfang an war klar, dass vieles von dem, was die Ärzte forderten, auch vom Minister gewollt wurde. Als Beispiel sei die Ausweitung der ambulanten Behandlung genannt. Auch mit der Forderung nach einer Reform des Staatslaboratoriums ist der Minister einverstanden. „Much ado about nothing“ – viel Lärm um nichts – heißt es in der gleichnamigen Shakespeare-Komödie. Man kann in diesem Fall in der Tat von einer Komödie reden, aber eher einer Schmierenkomödie angesichts der Konsequenzen für die Patienten.