Stimmen für die Partei

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(Tageblatt-Archiv)

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Die Demokratie bzw. ihre Spielregeln scheinen von so einigen CSV-Politikern nicht ganz ernst genommen zu werden.

Da zieht sich ein früherer Finanzminister in die Privatwirtschaft zurück, weil „Oppositionspolitik ihm nicht liegt“. Dass Friedens Wähler ihre Stimme nur für einen Regierungsjob zur Verfügung gestellt haben und ihre Partei in Oppositionszeiten eben durch andere vertreten werden muss, hat dabei garantiert niemand ihnen gesagt.

Ein anderes Phänomen, das allerdings nicht weniger undemokratisch ist, trat am Mittwoch auf: Die für Luc Frieden eigentlich ins Parlament nachrückende Tessy Scholtes überlegte es sich und will nun doch nicht mehr ins Hohe Haus.

Nicht dass Martine Mergen sich nicht über die Entscheidung der besser gewählten Scholtes freuen würde – das tut sie ganz sicher …

Dass aber eine Sportlerin ihre durch Erfolge auf dem Tatami gewonnene Prominenz in solcher Offenheit lediglich als Stimmenfänger benutzt, hat einen unappetitlichen Beigeschmack und fördert jene Politikverdrossenheit, die von den Parteien ja eigentlich nicht gewollt ist.

(Robert Schneider)