Spiegelbild

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Sicherlich sind die Aussagen, die Rolf Tarrach vorgestern Abend im Rahmen einer Konferenz zum Luxemburger Schulsystem machte, nicht populär und zweifelsohne zum Teil bewusst übertrieben. Vielleicht sind auch nicht alle Überlegungen des Uni.lu-Rektors „wirklichkeitstauglich“ sprich umsetzbar.

Sich mit ihnen auseinandersetzen sollte man aber allemal. Dies gilt für Politiker, Lehrer, Bildungsexperten sowie für Schüler und Studenten gleichermaßen. Denn die erste Voraussetzung für die Lösung eines Problems – und man kann nicht behaupten, das hiesige Bildungssystem hätte keines – ist, dass man es anspricht. Offen, unvoreingenommen, ohne Tabus. Eine solche Diskussion setzt allerdings die Fähigkeit zur Selbstkritik voraus und könnte – würde sie denn geführt – für den einen oder anderen unangenehm ausfallen. Dies ist wahrscheinlich dann auch der Grund dafür, dass man (nicht nur, aber auch) in Luxemburg derartige Auseinandersetzungen scheut. In diesem Sinne kann es nur positiv sein, wenn ein Außenstehender (und Tarrach ist, was den „Secondaire“ anbelangt, ein solcher) dem System den Spiegel vorhält und dieses gegebenenfalls etwas aufmischt. 

TOM WENANDY
twenandy@tageblatt.lu