Marketing statt Strategie?

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Es ist noch nicht allzu lange her, da saßen Gewerkschafter von OGBL und LCGB während einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Sozialkonflikt Schulter an Schulter an einem Tisch und stellten gemeinsame Forderungen vor.

Die gemeinsame Front im Luftfahrtsektor wurde nun durch einen Bummelstreik, der vom LCGB bei der Cargolux (wo übrigens der OGBL die Mehrheit der Delegiertenmandate hält) organisiert wurde, gebrochen. Die christliche Gewerkschaft nutzte ihre starke Position bei den Piloten der Luftfrachtgesellschaft, um die Aktion durchzuführen, die gestern begann und in keinster Weise mit den Kollegen abgesprochen war.

Kein Wunder demnach, dass die stärkste Gewerkschaft im Land (und eben auch bei der Cargolux) recht erbost reagierte, zumal der Bummelstreik kurz vor dem Beginn von Kollektivvertragsverhandlungen (am 30. September) lanciert wurde.

Mit ihrem Vorpreschen haben die LCGB-Mandatare nicht nur die zart zusammenwachsende gemeinsame Arbeit der Salariatsvertreter torpediert, sondern es war in diesem Sinne auch strategisch kontraproduktiv.

Bleibt zu hoffen, dass der LCGB mit diesem „neuen Stil“ nicht versucht, Marketing-Aktionen zu starten, die letzten Endes der Belegschaft nur schaden können.

Robert Schneider