Europa und der IWF

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(AFP)

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„Ein Europäer zu sein, sollte kein Plus sein, es sollte aber auch kein Minus sein“, sagte Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde bei der Ankündigung ihrer Kandidatur für den IWF-Chefposten.

Und dennoch setzen Europas Spitzenpolitiker alles daran, einen Europäer auf dem Posten zu positionieren.

Christian Muller cmuller@tageblatt.lu

Dabei gibt es in der ganzen Welt fachkompetente Personen. Und der Gerechtigkeit halber müssten in einer Institution, in der die gesamte Welt vertreten ist, auch mal die Schwellenländer die Möglichkeit erhalten, den Chef zu stellen. Traditionell wurde der IWF-Chefposten bislang immer mit einem Europäer besetzt – der Weltbank-Chefposten mit einem US-Amerikaner.

Doch Europas Politiker haben Angst, es steht viel auf dem Spiel. Es geht um zig Milliarden an Krediten, die sie sich für Euro-Schuldenstaaten wünschen. Dabei sind bereits heute mehr als 60 Prozent aller vom IWF vergebenen Kredite oder Kreditzusagen in die Europäische Union geflossen. Die reichen Länder haben wohl einen größeren Bedarf an Hilfen als die ärmeren …

Zu den Aufgaben des IWF gehören unter anderem die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, die Ausweitung des Welthandels, die Stabilisierung von Wechselkursen, die Überwachung der Geldpolitik und fachtechnische Hilfe.